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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Evaluating Social Capital Effects on PoLicy Adaptation to Climate change in Coastal Zones of England

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Öffentliche Meinung leistet Beitrag zum Küstenzonenmanagement

Die europäischen Küstenzonen sind Bedrohungen durch den ansteigenden Meeresspiegel, Erosion und Überflutungen ausgesetzt. Im Rahmen einer EU-finanzierten Initiative wurde die lokale Haltung gegenüber Strategien zur Abmilderung dieser Effekte untersucht, um politische Ergebnisse zu verbessern.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Ziel des Projekts ESCALATE war die Untersuchung der öffentlichen Wahrnehmung von Küstenmanagementszenarios, welche eine Abmilderung der Auswirkungen des Klimawandels anstreben. Dazu wurden mithilfe von Fragebögen die Sozialkosten und Vorteile des Küstenmanagements in zwei untersuchten Gebieten ermittelt. Das erste untersuchte Gebiet war Romney Marsh, ein dünn besiedeltes Feuchtgebiet an der Südostküste von England. Das zweite Gebiet North Norfolk befindet sich an der Ostküste des Landes. Im Zuge von ESCALATE wurde in den zwei Gebieten auch der Einfluss des lokalen sozialen Kapitals auf die individuelle und gemeinschaftliche Wahrnehmung der Abmilderungsstrategien untersucht. Zusätzlich dazu wurden Strategien zur Einbindung des lokalen sozialen Kapitals in die politische Entscheidungsfindung über Abmilderungs- und Anpassungsstrategien für die Küste entwickelt. Die Ergebnisse bestätigten, dass bestimmte Aspekte des sozialen Kapitals wie Vertrauen und sozialer Zusammenhalt innerhalb von Gemeinden in Küstennähe bedeutenden Einfluss auf wichtige Punkte des Küstenzonenmanagements haben. Ferner wurden die größten Probleme, auf die Gemeinden und politische Entscheidungsträgen in den rasch erodierenden Küstenzonen Englands treffen, aufgezeigt. Die Bewohner des Gebiets Romney Marsh sprachen sich klar für den Erhalt des derzeitigen Küstenschutzes aus, was vom Wunsch, ihr Eigentum und Land zu schützen, beeinflusst wurde. Die Befragten zeigten großes Vertrauen in die Umweltbehörde des Vereinigten Königreichs, was auf deren kontinuierliche Maßnahmen zur Strandaufspülung und Reparatur von Küstenschutzanlagen, die im Gebiet durchgeführt werden, zurückzuführen ist. Es wurde jedoch aufgezeigt, dass eine bessere Einbindung der Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse der Gebietskörperschaften und der Umweltbehörde gewünscht wird. Dadurch wird das lokale Wissen besser in zukünftige politische Entscheidungen über das Küstenzonenmanagement integriert werden können. Bei der Untersuchung in North Norfolk zeigte sich eine geringe Sensibilisierung der Öffentlichkeit gegenüber dem derzeitigen Küstenmanagementplan (SMP, Shoreline Management Plan). Diese Sensibilisierung geschah hauptsächlich durch die Umweltbehörde. Daher wurde der Mangel an Zusammenarbeit zwischen zentralen Regierungsorganisation und den Gemeinden als eine signifikante Schwäche aufgezeigt. Dazu zählten unter anderem fehlende Netzwerke, welche einen Fluss von Informationen und Meinungen über Fragen und Themen, die die Küste betreffen, in beide Richtungen möglich machen würden. Ferner lassen die Ergebnisse auf einen Vertrauensverlust gegenüber dem derzeitigen nationalen Küstenzonenmanagement-Rahmenprogramm schließen und deuten darauf hin, dass lokale Bedürfnisse in der Regierung wenig in Betracht gezogen werden. Daher zeigte das Projekt ESCALATE auf, wie wichtig es ist, den Gemeinden eine Stimme zu geben, indem die Einbeziehung der Öffentlichkeit in Entscheidungsfindungsprozesse über Küstenmanagementstrategien verbessert wird.

Schlüsselbegriffe

Küstenzonenmanagement, Klimawandel, Romney Marsh, North Norfolk, soziales Kapital, sozialer Zusammenhalt, Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Küstenmanagement, politische Entscheidungsfindung

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