Geschichte der Pflanzen ein Schlüssel zu ihrer Zukunft
Auf Naturschutz spezialisierte Wissenschaftler sollen die Ökosysteme, die uns unterstützen, so erhalten, dass sie bestehende und potenziell neue Arten versorgen können. Einblicke in die Umwelt- und genetischen Faktoren, die die Evolution der Pflanzen antreiben, sind daher wichtig. Madagaskars wilde Kaffeebäume und die Palmenfamilie Südamerikas bilden ausgezeichnete Fallstudien für die Pflanzenevolution. Das EU-geförderte Projekt "A multilocus approach to the phylogenetic inference of an island and continental plant radiations" (PLANT SPECIATION) zeichnete ihrer Entwicklungsgeschichte mit DNA-Spuren auf. Für die südamerikanische Palme (Astrocaryum) ergab die Gensequenzierung eine erhöhte Artenbildungsrate vor etwa 13 Millionen Jahren. Dies fällt mit einer Periode des Klimawandels und der Erhöhung der Anden zusammen. Im Falle der Gattung Coffea, stand das gesamte Genom des kommerziellen Kaffees leicht zur Verfügung. Daher konnten die Forscher einen Satz von 1 700 DNA-Fragmenten, sogenannte Retrotransposone, charakterisieren. Sie zeichneten auch den Lebensraumtyp und die Region der einzelnen Coffea-Arten auf. Die Ergebnisse zeigten ein Speziationsmuster mit einem Nord-Süd-Gefälle. PLANT SPECIATION hat wertvolles Wissen über die Entwicklung dieser wirtschaftlich relevanten Pflanzen generiert. Dies wird die Informationen zur nachhaltigen Nutzung von pflanzengenetischen Ressourcen und Optimierung von Verbesserungsprogrammen für Kulturpflanzen erweitern.
Schlüsselbegriffe
Pflanzen, DNA-Sequenzierung, tropische Palmen, Naturschutz, Ökosystem, wilder Kaffeebaum, Pflanzen Evolution, phylogenetisch, Speziation, Retrotransposon