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Development of a non-invasive and portable tissue viability measurement and intelligent actuation system for the prevention and early detection of Pressure Ulcer risk at Tetraplegic SCI users

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Intelligente Sensoren verhindern Druckgeschwüre

Millionen auf den Rollstuhl angewiesene Menschen weltweit sind anfällig für Verletzungen der Haut und des darunterliegenden Gewebes, die als Druckgeschwüre (Dekubitus) bezeichnet werden. Um die Gefahr der Entwicklung von Dekubitus frühzeitig erkennen zu können, haben europäische Forscher ein neuartiges, tragbares und nichtinvasives System entwickelt.

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Druckgeschwüre werden durch eine gestörte Zirkulation des Blutflusses verursacht, die auf übermäßigen Druck, Scherkräfte oder Reibung zurückzuführen ist. Rückenmarksverletzte haben ein gestörtes vasomotorisches System und ihnen fehlen bestimmte vorbeugende natürliche Mechanismen wie die Schmerzwahrnehmung oder die Fähigkeit, Haltungsänderungen auszuführen, um die lokale Hyperämie zu reduzieren. Fast die Hälfte aller Patienten mit Rückenmarksverletzung entwickelt in den ersten fünf Jahren nach dem Trauma einen Dekubitus und bis zu 8 % sterben schließlich an den Komplikationen. Obwohl 95 % aller Dekubitalgeschwüre vermeidbar sind, sind die gängigen Hilfsmittel zu deren Vorbeugung eher unwirksam. In frühen Stadien ist jedoch die Prognose ausgezeichnet und die Druckgeschwüre heilen von selbst, sobald der Auflagedruck genommen wurde. Um genau das zu erleichtern, sollte das EU-finanzierte Projekt PUMA (Development of a non-invasive and portable tissue viability measurement and intelligent actuation system for the prevention and early detection of pressure ulcer risk at tetraplegic SCI users) einen kippbaren Rollstuhl mit einem integrierten Überwachungssystem, ein dynamisches Kissen und ein Elektrostimulationssystem entwickeln. Das Innovative an diesem System war der Einsatz eines intelligenten textilen Gewebes, das spezielle Sensoren enthält, welche die Gewebevitalität und den Druck an den Gesäßbacken messen. Es löst eine Neupositionierung der Haltung des Kranken aus, um den erfassten Druck zu vermindern und die Entstehung eines Druckgeschwürs zu verhindern. Zudem verbessert das PUMA-Gerät durch funktionelle elektrische Stimulation den muskulären und vasomotorischen Zustand des Rückenmarksverletzten. Das PUMA-System wurde innerhalb jeder Phase des Designs und der Entwicklung validiert, um die Umsetzung der Anforderungen von Patienten mit Rückenmarksverletzung zu gewährleisten. In Anbetracht der Tatsache, dass die Behandlung von Druckgeschwüren schwierig, teuer und riskant für die Patienten ist, stellt das vorgeschlagene Gerät eine überzeugende Alternative dar, um Druckgeschwüre frühzeitig erkennen und sie verhindern zu können.

Schlüsselbegriffe

Dekubitus, Rollstuhl, Rückenmarksverletzung, Elektrostimulation, Sensor

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