Damals wie heute: den Zweifel erkunden
Das Projekt "Doubt and its names" (DOUBTANDITSNAMES) berücksichtigte eine Folge von Kontexten, die über die kontinentale Renaissance hinausgingen, und verglich die nationalen Traditionen der klassischen Gelehrsamkeit aus dem 18. bis 20. Jahrhundert miteinander. Dazu waren ein interdisziplinärer Ansatz, Forschung über geografische und zeitliche Grenzen hinaus und die Erweiterung soziologischer Annahmen erforderlich. Die Forscher stellten das Problem des Skeptizismus vor den Hintergrund der Philologie. Damit konnte die Frage des Zweifels und der Unsicherheit in der klassischen Gelehrsamkeit besser mit dem Aufkommen einer antagonistischen, eher charismatischen Art von Gelehrten verbunden werden. Diese Typologie kann in Relation zu der altehrwürdigen Tradition der Weissagung und dem Aufschwung der modernen akademischen Profession gesetzt werden. Diese Verbindung könnte Hinweise darauf geben, auf welche Weise es dazu kam, dass die Subjektivität als eine maßgebende Quelle für textliche und editorische Dinge angesehen wurde. Das Projekt überprüfte das Eindringen unterschiedlicher und konkurrierender Meinungen über die Dialektik zwischen Methode und Intuition sowie Verfahrensweise und Begabung in die klassische Gelehrsamkeit. Man verglich diese Fakten mit anderen Behandlungen von Gewissheit und Beweise zur gleichen Zeit in wissenschaftlichen und philosophischen Studien. Weitere Projektaktivitäten waren die Teilnahme an Seminaren, Workshops und Vorträgen sowie Interaktionen mit auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften forschenden Wissenschaftlern und Studierenden. Ein von dem Projekt veranstalteter Kurs zum Thema 'Early Modern Scepticism: Trends, Dissemination, Criticism' (Früher moderner Skeptizismus: Trends, Verbreitung, Kritik) leistete einen Beitrag zur Fertigstellung einer Monographie mit dem Titel 'Doubt and Ist Names' (Der Zweifel und seine Namen). DOUBTANDITSNAMES konnte eine neue Perspektive auf humanistische editorische Praktiken eröffnen und unterstützte die bessere Identifizierung skeptischer Elemente innerhalb der Philologie.
Schlüsselbegriffe
Zweifel, Renaissance, klassische Wissenschaft, Altphilologie, Skeptizismus, Philologie