Kältestress in Treibhäusern vermeiden
Tiefe Nachttemperaturen in Treibhäusern stehen mit einem geringeren Ernteertrag in Verbindung. Dieses Problem wird entweder durch Beheizung mit fossilen Brennstoffen behoben, oder das Treibhaus bleibt unbeheizt und die Pflanzenproduktivität wird beeinträchtigt. Das EU-finanzierte Projekt "Early detection of low temperature plant stress: Towards a tool for energy-efficient production" (EARLYTOOL) wurde ins Leben gerufen, um unser Verständnis davon zu vertiefen, wie Pflanzen auf Belastungen durch Kälte reagieren. Zudem wollten die Projektmitglieder zum Konzeptnachweis einen Kältestressindikator prüfen. Die Forscher begannen damit, Setzlinge von rotem Pfeffer unter Laborbedingungen tiefen Nachttemperaturen auszusetzen. Sie maßen mehrere Parameter der Pflanzengesundheit und -wachstumsrate, um diese in ein Kältestressmodell für Pflanzen einzuspeisen. Die Studie ergab, dass der Wassertransport nach der Belastung mit tiefen Temperaturen verlangsamt und der Zuckerstoffwechsel reduziert ist. Dies führt wiederum zu einer kleineren Blattfläche und einem verzögerten Wachstum. Die EARLYTOOL-Mitglieder prüften anschließend zwei kommerziell erhältliche, nicht invasive Pflanzenbeobachtungstools: CropReporter und PlantEye. Beide Sensoren konnten Kältestress bei Pflanzen innerhalb weniger Stunden nach Einsetzen der Kälte erkennen. Die Projektwissenschaftler schlossen, dass sich tiefe Nachttemperaturen in Treibhäusern tatsächlich auf die Pflanzenproduktivität auswirken. Die vorgeschlagene Beobachtungsmethode würde in Verbindung mit nächtlicher Beheizung die Energiekosten senken und die Produktivität deutlich steigern.
Schlüsselbegriffe
Kältestress, Treibhaus, Pflanzenwachstum, Kältestress bei Pflanzen, energieeffiziente Produktion, Pflanzengesundheit, Zuckerstoffwechsel, Blattfläche, Pflanzenbeobachtung, nächtliche Beheizung