Schnellere Diagnose von Gebärmutterhalskrebs
Das Zervixkarzinom ist eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen. Der Standardtest ist die zytologische Analyse (PapSmear) von Gebärmutterhalszellen und ein Tests auf DNA und RNA des Virus. Problematisch ist dabei, dass zwar eine HPV-Infektion zuverlässig angezeigt wird, nicht aber das individuelle Risiko für eine tatsächliche Krebserkrankung. Hierfür werden neue prognostische Biomarker und Assays benötigt. In diesem Sinne entwickelte das EU-finanzierte Projekt PIPAVIR(öffnet in neuem Fenster) (Detection of persistent infections by human papillomaviruses) zwei Testsysteme für die klinische Diagnose einer präkanzerösen Gebärmutterhalserkrankung. Beide Assays basieren auf der Überexpression des Onkoproteins E7, das typisch für die Krebsvorstufe ist und das hohe individuelle Erkrankungsrisiko aufzeigt. Der erste Test ist ein ELISA-Test, der andere ein Schnelltest. Das Konsortium entwickelte industrielle Prototypen beider Assays und führte klinische Tests durch. Ein großer Erfolg war die Entwicklung eines Protokolls, das mit Flüssigkeitszytologie kompatibel ist und damit die ELISA-Methode im klinischen Umfeld vereinfacht. Die Daten zum E7-Schnelltest ergaben, dass dieser vor der klinischen Anwendung noch optimiert werden muss. Das ELISA-System wies in einer einzigen Messung gleichzeitig alle E7-Proteine nach und war hinreichend spezifisch und sensitiv, um eine aktuelle Erkrankung zu erkennen. Insgesamt liefern die Assays von PIPAVIR schnelle, spezifische und empfindliche Ergebnisse zu präkanzerösen Zervixläsionen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, sodass künftig Verzögerungen bei Diagnostik und Behandlungsbeginn vermieden werden können.