Neue Methoden für ökologische Tierhaltung
Bevölkerungswachstum und veränderte Essgewohnheiten sind Faktoren, die den weltweiten Konsum tierischer Erzeugnisse in den kommenden 15 Jahren um mehr als 40 % erhöhen könnten. Die zu erwartende Produktionssteigerung stellt zugleich hohe Anforderungen an die Industrie: Tiergesundheit und Tierschutz müssen verbessert und Umweltauswirkungen minimiert werden. Das EU-finanzierte Projekt "Training in research, product development, marketing and sales in biobusiness" (BIOBUSINESS) förderte bahnbrechende Technologien, die diesen Erwartungen gerecht werden sollen. Insbesondere wurde Biologen und Veterinärforschern technologisches und fachliches Wissen vermittelt, um die Entwicklung neuer Verfahrenstechniken zu fördern. BIOBUSINESS stellte hierfür das Konzept der Präzisionstierhaltung vor, bei dem Sensoren kontinuierlich Tiergesundheit, Tierschutz, Haltungsbedingungen und Produktivität überwachen. Entwickelt wurden zudem Berechnungsalgorithmen für die Früherkennung von Krankheiten und Verhaltensstörungen, um die Ertragsleistung bei Hühnern, Schweinen und Kühen zu steigern. Neben dem Ausbildungsaspekt qualifizierte das Projekt die Forscher auch in den Bereichen Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb und Tierethik, veröffentlichte 20 unabhängige Fachbeiträge und stellte Posterpräsentationen und Vorträge auf Konferenzen vor. Die Arbeit von BIOBUSINESS wird Landwirten das technische Know-How vermitteln und Entscheidungshilfen leisten, um Tiergesundheit und Produktion zu steigern. Außerdem verbessern die neuen Technologien Tierschutz und Haltungsbedingungen und reduzieren den ökologischen Fußabdruck der europäischen Lebensmittelindustrie.