Neue Ergebnisse in der Stammzellforschung
In allen Lebewesen liegt DNA, die nicht unmittelbar abgelesen wird, verpackt vor und wird zusammen mit Proteinen und anderen Molekülen im so genannten Chromatin gebündelt. Chromatin steuert die Differenzierung von Stammzellen bei Tieren, obwohl noch nicht ganz klar ist, ob dies auch bei Pflanzen der Fall ist. Das EU-finanzierte Projekt "Chromatin dynamics of stem cells and lineage commitment in plant development" (CHROMORPHO) untersuchte dies an einem Modellsystem des Chromatins während der Differenzierung von Stamm- zu Wurzelzellen in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana. Ein Großteil der Arbeit von CHROMORPHO umfasste die Erstellung dieses Hochdurchsatz-Modellsystems. Mittels Fluoreszenztechnik wurden verschiedene Arten von Zellen sortiert und mit erweiterten biochemischen Methoden untersucht, um herauszufinden, welche Chromatinproteine dem jeweiligen Zelltyp zuzuordnen sind. Im praktischen Test des Systems wurden spezifische Proteine analysiert, die an der Stammzelldifferenzierung beteiligt sind, und eine Gruppe von Proteinen identifiziert (das so genannte Polycomb-System), das Stammzellen im undifferenzierten Zustand erhält. Die von CHROMORPHO vorgestellte erweiterte Methode wird umfangreiche Daten zum Chromatin in Pflanzenstammzellen liefern. Die Erkenntnisse werden Pflanzenzüchtern helfen, neue Methoden zur Optimierung und Verbesserung künftiger Erträge zu entwickeln.
Schlüsselbegriffe
Stammzellen, Genexpression, pflanzliche Stammzellen, Chromatin, Pflanzenwachstum