Mikroalgen in Make-up verwandeln
Das unerschlossene Potenzial für Algen-basierte Zutaten in der Kosmetikindustrie beruht auf der Manipulation und Ausrichtung von Zutaten, um sich zunehmend Nischenproduktspezifikationen anzupassen. In der Kosmetikindustrie können Mikroalgen entweder als natürliche Rohextrakte (multifunktionaler Extrakt) oder als gereinigte spezifische Produkte (bioaktive Sekundärmetabolite, Polysaccharide, Enzyme) genutzt werden. Das Projekt ALGAECOM (Exploitation of microalgae diversity for the development of novel high added-value cosmeceuticals) erforschte neue Arten von Mikroalgen für potenzielle Wirkstoffkosmetika. Bei diesen so genannten Cosmeceuticals handelt es sich um kosmetische Produkte, deren biologische Aktivitäten die Gesundheit fördern. Die Projektpartner bauten Systeme auf, die benötigt werden, um neue Verbindungen zu entdecken, einschließlich einer Hochdurchsatzplattform, um die Verbindungen und Enzyme in neuen Algenarten zu untersuchen. ALGAECOM erstellte zudem Protokolle für die Extraktion von Polysacchariden aus Algen, analysierte Enzymaktivitäten und testete neue Substanzen auf ihre biologische Aktivität. Darüber hinaus haben die Forscher die notwendigen Voraussetzungen für die industrielle Produktion von verschiedenen Mikroalgen geschaffen. Zu den wichtigsten Errungenschaften des Konsortiums gehörten die Vollgenom-Sequenzierung der kommerziell wertvollen Mikroalgen-Spezies Tetraselmis chuii und die Entwicklung von metabolischen und katalomischen Plattformen mit hohem Durchsatz für die Analyse der Mikroalgenbiologie unter verschiedenen Kulturregimes und Stressbedingungen. ALGAECOM entwickelte auch ein nachgeschaltetes Verarbeitungsprotokoll für die Extraktion und Reinigung von Mikroalgenproteinen und Enzymen. Darüber hinaus etablierten Wissenschaftler Extraktionsprotokolle für Polysaccharide von Mikroalgen und führten eine eingehende Untersuchung ihrer Strukturen als Teil ihrer potentiellen Anwendung als bioaktive Inhaltsstoffe in der Kosmetik durch. Sie richten auch Screenings für neue Enzyme ein, die in der Lage sind, Polysaccharide von Mikroalgen zu depolymerisieren. ALGAECOM nutzte diese neuartigen Werkzeuge, um nach möglichen neuen bioaktiven Verbindungen zu suchen. Vielversprechende Verbindungen werden zu handelsüblichen Wirkstoffkosmetika weiterentwickelt. Das Projekt verstärkte auch die Kapazitäten Europas auf dem Gebiet der Mikroalgentechnologie, indem es die Verbindungen zwischen Hochschulen und Industrie und Ausbildungsforschern in den neuesten Biotechnologietechniken stärkte.
Schlüsselbegriffe
Mikroalgen, Kosmetika, natürliche Rohstoffextrakte, bioaktiv, ALGAECOM, Wirkstoffkosmetika