Neue Erkenntnisse zu prähistorischen Praktiken
Die Überbleibsel des archäologischen Erbes zu Keramiken aus der Glockenbecher-Kultur und der späten Bronzezeit (2600 - 1000 v. Chr.) sind meist verstreut. Außerdem sind die wissenschaftlichen Informationen darüber ziemlich veraltet. Daher ist es notwendig, die theoretischen und methodischen Ansätze zu aktualisieren und Annahmen, die als selbstverständlich angesehen werden, in Frage zu stellen. Das von der EU finanzierte Projekt PAST FRAGMENTS hat sich mit einer Fallstudie zu Iberien, Spanien, dieser Aufgabe gewidmet. Der Ansatz für die Arbeiten baute auf unterschiedlichen Fundorten wie etwa Grubengräbern und Grabhügeln sowie auf makro- und mikroskaligen Betrachtungen auf. Praktische Schulungen anhand von Forschungen zu neolithischer Keramikherstellung wurden entwickelt und erfolgreich an spanischen Museen umgesetzt. Daraus gingen wichtige Informationen über Wiederherstellung und taphonomische Maßnahmen hervor. Zusätzlich ermöglichten sie einige vorläufige Hypothesen, die weiteren archäometrischen Tests unterzogen werden müssen. Die gesammelten Beweise zeichnen ein klareres Bild von den Praktiken bei der Herstellung handgemachter Tongefäße sowie zu der Frage, wie es zu ihrer Fragmentierung und Verteilung über das ganze Land kam. Im Wesentlichen trägt das zu unserem Verständnis über die Herstellungsweisen prähistorischer Materialien in Iberien bei. Im Gegenzug ist mithilfe dieser Gegenstände auch eine Neubewertung der Bedeutung kultureller Praktiken möglich. Die Informationen wurden erfolgreich verbreitet und die Projektaktivitäten haben zu zahlreichen Publikationen geführt.