Neue Forschungen zum Geruchssinn
Das EU-finanzierte Projekt MOUSEOLF untersuchte das olfaktorische System und insbesondere die Geruchswahrnehmung bei Mäusen. Das System besteht aus spezialisierten Riechzellen (OSN) und ist in drei Teilsysteme untergliedert: Hauptriechepithel (main olfactory epithelium, MOE), Vomeronasalorgan (VNO) und Grüneberg-Ganglion. Eine TrpC2-Defizienz (transient receptor potential cation channel, sub-family C, member 2) im VNO von Mäusen zeigten ein verändertes Sexualverhalten (gleichgeschlechtliche Paarung bei Männchen). Vor kurzem wurde eine Population von OSN in der Region MOE identifiziert, die das TrpC2-Protein exprimiert. Bis dahin ging man davon aus, dass die TrpC2-lonenkanäle nur im VNO vorhanden sind. In einem transgenen Ansatz und mittels Fluoreszenzmarkierung charakterisierten die Forscher von MOUSEOLF OSN, die TrpC2 in der MOE-Region exprimieren. Die Ergebnisse zeigten, dass diese OSN im dorso-frontalen Riechkolben und der ventro-kaudalen Seite des Riechkolbens vorhanden sind. Mittels genetischer Ablation wurde die Rolle der nicht-vomeronasalen TrpC2+ Population von Riechzellen ermittelt und verglichen. Die Projektergebnisse lieferten spektakuläre Erkenntnisse zur Rolle spezialisierter OSN bei der Geruchswahrnehmung, die sich zur Bekämpfung von schädlichen Nagetieren eignen. Weiterhin könnte damit auch das Verhalten verändert werden und neuartige Abtastvorrichtungen entwickelt werden.
Schlüsselbegriffe
Geruchssinn, Geruchswahrnehmung, Riechzellen, Hauptriechepithel, vomeronasal