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Inhalt archiviert am 2024-05-28

Impact matrix analysis and cost-benefit calculations to improve management practices regarding health status in organic dairy farming

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Bessere Tiergesundheit in der ökologischen Milchwirtschaft

Forscher untersuchten den Gesundheitszustand von Milchkühen in Biobetrieben. Hierfür entwickelten und testeten sie Methoden für Landwirte, damit es seltener zu so genannten Produktionskrankheiten kommt.

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Die Tiergesundheit in der ökologischen Milchwirtschaft entspricht nicht immer den Erwartungen der Verbraucher, sodass substanzielle Verbesserungen nötig sind, damit der Verbraucher wieder auf Qualität vertrauen kann und dafür angemessene Preise zahlt. Bestehende Tierschutzstrategien können den multifaktoriellen und hochkomplexen Zusammenhängen, die die Gesundheit von Milchkühen beeinflussen, und der großen Heterogenität zwischen einzelnen Betrieben kaum Rechnung tragen. So sollen nun über einen systemischen Ansatz optimale Managementoptionen identifiziert und die Prävalenz von Produktionskrankheiten auf ein Minimum reduziert werden. Die EU-finanzierte Initiative IMPRO (Impact matrix analysis and cost-benefit calculations to improve management practices regarding health status in organic dairy farming) entwickelte diagnostische Methoden zur Verbesserung des Managements. Der Ansatz, mit dem überall vergleichbare Ergebnisse erzielt werden sollen, berücksichtigt unterschiedliche Strategien der einzelnen Betriebe im Umgang mit Produktionskrankheiten. Dabei wird die Herdengesundheit anhand von Milchkennzahlen beurteilt – ein partizipatives Konzept, bei dem Landwirt, Tierarzt und Berater zusammenarbeiten, und Kosten-Nutzen-Analysen, strategische Ziele, Kompetenzen und Kontrolle bei der Durchführung von Maßnahmen sowie Behandlungen vorgesehen sind. Trotz gemeinsamer Vorgaben für den ökologischen Landbau variierte die Prävalenz von Produktionskrankheiten in den Vereinigten Staaten, Spanien, Frankreich und Schweden beträchtlich. Die an der Studie beteiligten Landwirte waren grundsätzlich bereit, zusätzliche Präventionen zur Verbesserung der Herdengesundheit durchzuführen. Sie waren überzeugt, dass sich dies positiv auf die Produktivität, Kosteneffizienz und Arbeitszufriedenheit auswirkt. Die Landwirte setzten daher umfassende Strategien zur Überwachung der Herdengesundheit um. Ohne eine konsequente, "lege artis" umgesetzte Methode kann der Erfolg alternativer Behandlungen nicht zweifelsfrei belegt werden. So sind etwa die frühe Registrierung von Symptomen, detaillierte Diagnostik, Beseitigung der primären Auslöser, Wahl entsprechender Mittel, Nachuntersuchung der Gesundung sowie Dokumentation des Behandlungserfolgs unerlässlich. IMPRO entwickelte einen innovativen Ansatz, um Tierschutz in der ökologisch, aber auch konventionell ausgerichteten Viehhaltung zu verbessern. Bei dem ehrgeizigen Ziel müssen die Beteiligten neue Wege einschlagen, einen Perspektivwechsel vornehmen und Probleme und Unsicherheiten einkalkulieren. Inwieweit sich so Produktionskrankheiten in ökologischen Milchviehbetrieben reduzieren lassen, hängt auch von Veränderungen der Marktbedingungen ab, da Tiergesundheit ein relevantes Qualitätsmerkmal der Produktion ist.

Schlüsselbegriffe

Milchvieh, Tiergesundheit, ökologische Milchwirtschaft, äquivalente Ergebnisse, Tiergesundheit, Management, IMPRO

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