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Bringing a modular technology for fresh water sea-transportation to full scale

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Ein modulares Wassertransportsystem

Dank eines innovativen neuen Wassertransportsystems könnten Länder im Mittelmeerraum, die unter Wasserknappheit leiden, zu einem Bruchteil der Kosten mit Frischwasser versorgt werden.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Urbanisierung, die Bewässerung und der veränderte Regenfall haben für eine Frischwasserknappheit im Mittelmeerraum gesorgt. Insbesondere Länder wie Griechenland haben damit zu kämpfen, den massiven saisonalen Wasserbedarf zu decken, der in den trockenen Monaten durch die Millionen von Touristen entsteht. Im Rahmen der EU-finanzierten Initiative XXL-REFRESH (Bringing a modular technology for fresh water sea-transportation to full scale) wurde eine innovative und erschwingliche Methode entwickelt, um unter Verwendung flexibler modularer Lastkähne große Mengen an Frischwasser aus wasserreichen in wasserarme Gebiete über das Meer zu transportieren. Hierfür verbesserten Forscher das Design der flexiblen als „Waterbags“ (Wassertaschen) bezeichneten Kunststoffbehälter, die im Zuge eines vorhergehenden EU-finanzierten Projekts entwickelt worden waren. Das oberste Ziel bestand darin, das Originalkonzept auf einen kommerziellen Maßstab zu erweitern und den Widerstand zu verringern, der entsteht, wenn die „Wassertaschen“ von einem Lastkahn gezogen werden. Das neue Design hielt zwei wichtige Modifikationen für die „Wassertaschen“ bereit. Es wurden offene modulare Textilbehälter, die durch extrastarke wasserfeste Reißverschlüsse miteinander verbunden sind, sowie ein Online-Überwachungssystem zur Überwachung von Behälterverformungen während des Meertransports verwendet. Der Reißverschluss vereinfacht eine Größenanpassung der „Wassertaschen“, indem einzelne Segmente einfach hinzugefügt oder entfernt werden. Faseroptische Sensoren, die an den Stoff der Taschen angebracht sind, überwachen Belastungen und Verformungen. Hierdurch ist es Kapitänen von Lastkähnen möglich, die Geschwindigkeit so anzupassen, dass die Reißverschlüsse nicht abreißen. Um festzustellen, ob das neue Design in einem kommerziellen Maßstab funktionieren würde, wurden im Rahmen von XXL-REFRESH in einem 60 m langen Prototyp 2.000 Kubikmeter Wasser über das Meer transportiert. Nachdem festgestellt worden war, dass die „Wassertasche“ wie vorhergesagt funktionierte, glichen die Forscher die technisch-wirtschaftliche Leistung mit alternativen Methoden zum Wassertransport ab. Die Beurteilung legt nahe, dass die XXL-REFRESH-Wassertaschen bei niedrigeren Kosten und geringeren Umweltfolgen die gleiche Leistung wie derzeit verwendete Tanker und Leitungen erbringen. Im Gegensatz zu Tankern und Leitungen können die „Wassertaschen“ voneinander getrennt und flach gelagert werden. XXL-REFRESH wird vor allem in Zeiten großer Nachfrage in kleinen und mittleren Gemeinden dabei behilflich sein, eine regelmäßige Wasserversorgung sicherzustellen. Diese Technik kann ebenfalls angewandt werden, um als Reaktion auf Notfälle wie bspw. Dürren oder sonstige Naturkatastrophen Wasser bereitzustellen.

Schlüsselbegriffe

Wassertransport, Mittelmeer, Frischwasser, XXL-REFRESH, Waterbags

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