CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Global cooperation to develop next generation whole genome SEQuence SELection tools for novel traits

Article Category

Article available in the following languages:

Das Genom von Milchkühen freilegen

Mithilfe von EU-Mitteln wird eine höhere Effizienz bei der Nahrungsmittelproduktion auf globaler Ebene gefördert, indem hochmoderne genomische Informationen genutzt werden.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen
Gesundheit icon Gesundheit

Das Projekt SEQSEL (Global cooperation to develop next generation whole genome sequence selection tools for novel traits) hat die Forschungsbeziehungen zwischen weltführenden Partnern in Europa, Australien und Neuseeland formalisiert. In gemeinsamer Arbeit wurde das Rindergenom analysiert, um Regionen zu bestimmen, die mit Futteraufnahme und -verwertung assoziiert sind. Intensive Diskussionen und Zusammenarbeit führten zu der Schlussfolgerung, dass die zweckmäßigste Maßnahme im Zusammenhang mit der Fütterungseffizienz zur Einbindung in Zuchtprogramme länderspezifisch zu sein scheint. Darüber hinaus ergaben die SEQSEL-Daten, dass Mittel-Infrarotspektroskopie der Milch die am besten geeignete Methode ist, die die Futterverwertung mit einem akzeptablen Maß an Genauigkeit zu messen. Das Konsortium sammelte Informationen in Hinsicht auf Futteraufnahme (Phänotyp) und DNA. Insgesamt wurden mehr als 224.000 Aufzeichnungen zur Futteraufnahme von nahezu 7.000 Kühen und 1.800 heranreifenden Jungrindern gesammelt und analysiert. Im Einzelnen stammten die Daten aus neun Ländern. Nun verfügt man über die weltweit größte derartige Datenbank, die in Bezug auf Futteraufnahme bei Tieren für die Milcherzeugung zusammengestellt wurde. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass durchschnittlich 34% der Abweichungen bei der Futteraufnahme auf die Genetik zurückzuführen und daher von der genetischen Selektion abhängig sind. Überdies stellte man im Rahmen einer Analyse zur Erkennung der Häufigkeit von Genotyp-Umwelt-Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Beständen, denn die Unterschiede zwischen den Tieren hängen von der Umgebung ab, fest, dass insbesondere zwischen Beweiden und in sich geschlossenen Erzeugersystemen Unterschiede bestehen. Der Austausch von DNA-Daten und die Vorhersage des Genotyps ergaben, dass die Zuweisung fast zu 97 % genau war. Finanzielle Konsequenzen bestehen nun darin, dass eine vollständige DNA-Sequenz eines einzelnen Rinds etwa 22 EUR im Vergleich zu den rund 1 500 EUR der konventionellen Sequenzierung kostet. Die umfassende Verbreitung erfolgte sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Verschiedene wissenschaftliche Arbeiten sind im von Experten begutachteten Journal of Dairy Science and Genetics Selection Evolution veröffentlicht worden. Die Partner präsentierten die Resultate auf renommierten internationalen Konferenzen wie etwa dem 10. World Congress on Genetics Applied to Livestock Production. Die Ergebnisse von SEQSEL zeigen deutlich, dass Zusammenarbeit sowie Zusammenfassung großer Datenmengen von bislang noch nie erreichtem Nutzen sind. Angesichts der wachsenden Bevölkerung und schrumpfender landwirtschaftlicher Flächen wird man auf diese Weise die Probleme der zunehmenden globalen Nachfrage nach Lebensmitteln und der Ernährungssicherheit in Angriff nehmen können.

Schlüsselbegriffe

Genom, Milchvieh, SEQSEL, Futteraufnahme, Milch-Mittel-Infrarotspektroskopie, Ernährungssicherheit

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich