Mastl: Potenzielle Zielstruktur für die Krebsbehandlung?
Das Projekt "Role of the protein kinase Mastl in cell division and cancer" (MASTL CDC) untersucht die physiologische Funktion von Mastl bei Säugetieren und inwieweit es als Zielstruktur zur Behandlung von Krebs geeignet ist. In den meisten Studien wurde Mastl an Drosophila- oder Xenopus-Extrakten untersucht. Mastl hemmt indirekt die Proteinphosphatase 2A (PP2A) durch Phosphorylierung der beiden Inhibitoren Ensa und Arpp-19. MASTL CDC generierte nun das erste genetische Modell dieses Enzyms bei Säugetieren. Man entdeckte, dass bei Mastl-defizienten Zellen die Zellteilung gestört ist, d.h. eine Mastl-Defizienz die Zellproliferation beeinträchtigt. Durch seine antiproliferative Funktion bietet sich Mastl für die Krebstherapie an. Da Mastl den Tumorsuppressors PP2A blockiert, könnte PP2A durch Hemmung von Mastl reaktiviert werden. Mit PP2A wäre somit ein wichtiger Tumorsuppressor wiederhergestellt, der viele onkogene Signalwege und die Tumorprogression hemmt. Die Projektergebnisse zeigten, dass das Ausschalten von Mastl in vivo das Überleben junger Mäuse beeinträchtigt, erwachsene Mäuse hingegen kaum beeinflusst, was ein Beleg für die geringe Toxizität künftiger Mastl-basierter Therapien ist. Die Projektdaten legen nahe, dass Mastl auch eine Rolle bei der Reparatur von DNA-Schäden spielt, sodass ein Ausschalten von Mastl Ausgangspunkt für DNA-Schäden-basierte Therapien wäre. Schließlich eignet sich Mastl als prognostischer Faktor für Brustkrebs, da eine hohe Mastl-Expression mit schlechten Prognosen bei Brusttumoren korreliert. MASTL CDC bestätigt MASTL/Greatwall als wichtiges potenzielles Ziel für die Krebsbehandlung. Derzeit wird untersucht, welche spezifischen Tumoren auf eine therapeutische Mastl-Hemmung ansprechen, sodass die Projektergebnisse künftig von großer Bedeutung für neue zielgerichtete Krebstherapien sein könnten.
Schlüsselbegriffe
Mastl, Krebs, Greatwall, Mitose, DNA-Schäden, Zellteilung
