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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Dynamic Networks for Lexical Access: Design, Navigation and Interface

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Computer verbessern Zugang zu unseren Wortschätzen

Den Wortschatz eines Menschen bezeichnet man als Lexik, ein mentales Wörterbuch aller Arten. EU-finanzierte Forschung widmete sich dem Problem, das zuweilen auftritt, wenn sich der Zugriff auf dieses Wörterbuch als mühsam erweist.

Das Projekt "Dynamic networks for lexical access: Design, navigation and interface" (DYNNETLAC) wurde ins Leben gerufen, um das Phänomen von "Es liegt mir auf der Zunge", einer Art amnestischer Aphasie, anzugehen. Als Ausgangspunkt der Forschung diente Newmans komplexe Netzwerktheorie (die sowohl beim Organisieren als auch Navigieren im Lexikon helfen kann) und die Semantik der natürlichen Sprachen. Gesamtziel war die Generierung dynamischer Netzwerke, die dazu beitragen, dass die Nutzer momentane Blockaden im Zugriff auf ein gewünschtes Wort überwinden können. Zu diesem Zweck hat das Team mehrere Teilziele festgelegt und abgearbeitet. Das erste umfasste den Aufbau lexikalischer Netzwerke, die Menschen beim Assoziieren von Wörtern simulieren. Man entwarf unter Einsatz von Wikipedia Abstracts und des British National Corpus als Korpora Graphen, die nur Verben, Substantive und Adjektive enthalten und nur unmittelbare "Nachbarn" berücksichtigen. Das Team baute auf der von WordNet initiierten Forschung auf, um lexikalische Netze, angenähert an das mentale Lexikon, zu entwerfen. DYNNETLAC bewertete außerdem das Potenzial für eine Modellierung der Navigation in komplexen Netzwerken unter Einsatz von Methoden aus DNA-Regulierungsnetzwerken. Die Untersuchungen beschäftigten sich damit, wie methodologische Interaktionen zwischen Biologie und mathematischen Systemen auf ein linguistisches Modell zugeschnitten werden können. Ein weniger ausgeprägtes Ziel war die Gestaltung eines Mensch-Maschine-Interaktionssystems zum Durchsuchen der Graphen nach Anhaltspunkten. Die Arbeit kam in diesem Bereich nicht voran, was in erster Linie auf die mangelhafte technische Kompatibilität beim Versuch der Integration der gewählten Programmiersprache (Python) in das dynamische Webseitendesign zurückzuführen war. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Problem, das andere (nicht dem Projekt angehörende) Forscher bearbeiten. DYNNETLAC erprobte sein System durch Vergleichen der bestplatzierten Worte mit von Menschen im Edinburgh Association Thesaurus (EAT) abgerufenen primären Antworten. Obgleich die Resultate positiv waren, erkannte das Team, dass es besser wäre, wenn das System das erste Wort mit einem vom EAT angegebenen abstimmt. Zu den Projektaktivitäten zählte überdies eine Ausbildungskomponente mit Relevanz für das Forschungsthema, neue Forschungsmethoden und die Entwicklung von Fähigkeiten, die für die rechentechnische Umsetzung der formalen und mathematischen linguistischen Theorien relevant sind. Man bemühte sich desweiteren um die Einleitung von Interaktionen und Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft der Computerlinguistik (Natural Language Processing). Insgesamt eröffnen die Projektresultate eine neue Forschungslinie. Dabei geht es um den Einsatz automatisch erzeugter nicht kommentierter Ressourcen zur Simulierung humaner kognitiver Fähigkeiten. Obgleich weiterführende Forschung notwendig ist, demonstrierte DYNNETLAC, dass sehr einfache Verfahren verwendet werden können, um vorrangige Prozesse der natürlichen Spracherzeugung zu beschreiben.

Schlüsselbegriffe

Wortschatz, Lexikon, Lexik, dynamische Netzwerke, lexikalischer Zugang, amnestische Aphasie, Anomie, Mensch-Maschine-Interaktion

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