Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
Inhalt archiviert am 2024-05-27
Occurrence, distribution and cost of antibiotic resistance in marine sediment bacteria

Article Category

Article available in the following languages:

Antibiotikaresistenzen bei Meeresbakterien

Antibiotika und antimikrobielle Stoffe in den Weltmeeren sind ein enormes Problem, da sie die Ausbreitung bakterieller Antibiotikaresistenzen (AR) weiter beschleunigen. Zudem können sie nützliche bzw. harmlose Bakterien schädigen und damit lebenswichtige Ökosystemfunktionen stören.

Da das Wissen um die Effekte von Antibiotika und die Entstehung bzw. Ausbreitung von AR in natürlichen Systemen noch begrenzt ist, müssen weltweit die Ursachen und Abläufe solcher Prozesse erforscht werden und nicht zuletzt die daraus entstehenden Risiken für menschliche Gesundheit und Ökosysteme. Das EU-finanzierte Projekt "Occurrence, distribution and cost of antibiotic resistance in marine sediment bacteria" (MARIBACT) befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen Auftreten und Verteilung von AR in Meeressedimentbakterien (MSB) und der Antibiotikaexposition in der Umwelt. Es untersuchte auch, inwieweit Antibiotika die Gemeinschaftsstruktur von MSB beeinträchtigen, und wie sich Resistenzen entlang mariner Nahrungsketten ausbreiten. In Küstengewässern vor der Stadt Sisimiut in Grönland wurden Meeressedimentproben und Proben der bakteriellen Darmflora aus Muscheln und dort heimischen Fischen gesammelt und analysiert. Sisimiut ist die zweitgrößte Stadt Grönlands, mit 5.000 Einwohnern und einem Kreiskrankenhaus, das seit den 50er Jahren in Betrieb ist. Die Wahl des Standort fiel aufgrund seiner Lage an einer langen unbewohnten, unberührten Küste. Die kommunalen und Krankenhausabfälle werden unbehandelt in die Bucht entsorgt, sodass unweit der Stadt Analysen sowohl in unberührten als auch belasteten Gebieten möglich sind. Wie die Probenauswertung ergab, fanden sich AR häufiger bei Sedimentbakterien am Abwasserauslauf als am unberührten Standort. Resistenzen gegenüber natürlichen Antibiotika (Penicillin) und halbsynthetischen Betalactamen wurden an allen Standorten nachgewiesen, Resistenzen gegenüber dem synthetischen Fluorchinolon Ciprofloxacin allerdings nur an belasteten Stellen. Die Ergebnisse legen nahe, dass AR gegenüber synthetischen Fluorchinolonen auf die Entsorgung menschlicher Abfälle und Krankenhausabfälle, Betalactamresistenzen jedoch auf natürliche Prozesse der Resistenzbildung zurückgehen. Offenbar wiederholen sich AR-Muster auch entlang der Nahrungskette an jedem Standort und unterscheiden sich dort je nach Höhe der Abwasserbelastung.

Schlüsselbegriffe

Antibiotikaresistenz, antimikrobiell, Bakterien aus Meeressedimenten, beta-Lactame, Fluorchinolon

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich