Auf dem Weg nach oben im Frequenzspektrum
Um ein breites Spektrum an Multimedia- und neuen Mehrwertdiensten zu unterstützt, benötigen Zugangsnetze der nächsten Generation Breitbandverbindungen mit großer Datenübertragungskapazität bei geringen Kosten. RoF-Technik erwies sich als eine vielversprechende Lösung für sowohl stationäre als auch mobile Anwender auf einer einheitlichen Plattform. RoF ist ein Hybridsystem bestehend aus heterogenen Netzwerken mit drahtlosen und optischen Verbindungen. Mithilfe dieser Technologie können die Signalverarbeitungsfunktionen an einer zentralen Stelle zentralisiert und Funkfrequenzsignale dann über Glasfaserverbindungen zu entfernten Antenneneinheiten verteilt werden. Diese Architektur hatte das EU-finanzierte Projekt "Wireless and wireline service convergence in next generation optical access networks" (WISCON) ins Auge gefasst. Die Forscher entwickelten neue Techniken, um per photonischer Generierung Trägersignale mit Wellenlängen von einigen Millimetern zu erzeugen. Der Millimeterwellenlängenbereich des elektromagnetischen Spektrums entspricht Frequenzen in der Größenordnung von 30 bis 300 GHz. Von drahtlosen Kommunikationssystemen mit mehr als 60 GHz erwartet man Datenübertragungsraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Mittels Wellenlängenmultiplex werden Trägersignale bestimmten Wellenlängen mit einem designierten Frequenzband zugewiesen und dann auf Lichtleitfasern multiplexiert. Dieses Verfahren ermöglicht es, mehrere Video-, Audio- und Datensignalen über einen Kanal zu übertragen werden, während die Systemleistung gleich hoch bleibt. Das WISCON-Projekt konnte zum Abschluss erfolgreich die Millimeterwellensignalerzeugung mit bis zu 87,5 GHz und die Verteilung mehrerer Signale über einen optischen Hybrid-Funkkanal demonstrieren. Diese Pionierforschung wird derzeit von dem EU-finanzierten Projekt FENDOI weitergeführt.
Schlüsselbegriffe
Funk-über-Glasfaser, Kommunikationsnetze, drahtlos, optische Zugangsnetze, Wellenlängenmultiplex
