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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Auction and Day-Ahead Markets Spikes

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Neue Einblicke in negative Elektrizitätspreise

Auf dem Großhandelsmarkt für Strom können Preise unter null fallen. Ein neuer Ansatz sollte Marktteilnehmern und Energieregulierungsbehörden nun ein Tool an die Hand geben, mit dem sie die Auswirkungen ermitteln können, die eine Erweiterung des Angebots an erneuerbaren Energien auf die Elektrizitätspreise am Großhandelsmarkt hat.

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Die Notwendigkeit eines Umstiegs auf eine kohlenstoffarme Stromerzeugung hat die Marktmechanismen verändert und es erforderlich gemacht, für ein besseres Verständnis des Preisrisikos am Elektrizitätsmarkt zu sorgen. Die Dynamik der Elektrizitätspreisbildung hat sich von Grund auf verändert und wird vermutlich auch künftig weitere umfassende Veränderungen durchlaufen. Während am Großhandelsmarkt für Strom Preise unter null verzeichnet werden und Energieversorgungsunternehmen die erhebliche Wertminderung von Vermögenswerten melden, steigen die Einzelhandelspreise weiter an. Dank finanzieller Unterstützung durch die EU konnten mit dem Projekt "Auction and day-ahead markets spikes" (AADAMS) mithilfe adäquater Modellierungsmethoden weitere Erkenntnisse über das Auftreten von Preisspitzen und abnormalen Preisen am Elektrizitätsmarkt gewonnen werden. AADAMS lieferte den unanfechtbaren Beweis, dass die stochastische Natur der intermittierenden Energiequellen zu einer Reihe neuer Verteilungseigenschaften für Strompreise führt. Insbesondere zeigte sich, dass negative Preise abnormale und zudem zeitabhängige Formen der Wahrscheinlichkeitsverteilung zur Folge haben. Die Endergebnisse des Projekts beziehen sich auf den deutschen Markt. Deutschland hat im Bereich der Bekämpfung des Klimawandels mithilfe des Einsatzes erneuerbarer Energietechnologien eine führende Position inne. Die negativen Preise signalisierten mangelnde Investitionen in flexible Stromerzeugung und vor allem eine fehlende Marktkopplung. Wäre diese gegeben, könnten die Nachbarstaaten Deutschlands unter anderem von dessen geringeren Kosten für die Elektrizitätserzeugung oder negativen Preisen profitieren, indem sie ihre Nachfrage besser erfüllen und die Preise senken könnten. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf weltweit geltenden gesetzlichen Richtlinien für den Elektrizitäts- und den Gassektor. AADAMS zeigte, dass die Möglichkeit bestünde, ein regierungsübergreifendes Netzwerk für die Energiepolitik einzurichten, das Einfluss auf die Umsetzung von Best Practices nehmen kann. Das Ziel des AADAMS-Projekts war es, für ein besseres Verständnis der abnormalen Preisdynamik bei Elektrizitätspreisen am Großhandelsmarkt zu sorgen. Folgende Faktoren wurden betrachtet: Day-Ahead-Märkte, die Ausübung der Marktmacht und politische Interventionen. Auf mit erneuerbaren Energien, wie Wind- oder Solarenergie, erzeugte Elektrizität entfällt ein immer größerer Marktanteil. Da diese Energiequellen unstet sind, wirkt sich dies erheblich auf den Preis aus. Im Zuge des AADAMS-Projekts wurde das Phänomen der negativen Preise am Strommarkt und das Verhalten der Elektrizitätsmärkte, bei denen große Anteile auf erneuerbare Energien entfallen, umfassend untersucht.

Schlüsselbegriffe

Elektrizitätspreise, erneuerbare Energie, Day-Ahead-Märkte, negative Preise, Energiepolitik

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