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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Salvador da Bahia: American, European, and African forging of a colonial capital city

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Die Kolonialgeschichte von Salvador da Bahia

Eine EU-finanzierte Initiative schuf ein Netzwerk für Spitzenforschung und Weiterbildung zur Kolonialgeschichte des Atlantiks. Übergeordnetes Ziel ist es, ein transatlantisches Netz von Fakultäten und fortgeschrittenen Studenten, die sich mit auf das Thema spezialisiert haben, zu fördern.

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Schwerpunkt des Projekts BAHIA16-19 (Salvador da Bahia: American, European, and African forging of a colonial capital city) war Brasiliens ehemalige Hauptstadt Salvador da Bahia. Die Partner werden ihre Rolle und Funktionen in einem imperialen Kontext untersuchen. Eine Mischung aus europäischer Besiedlung, einheimischen Kulturen und afrikanischer Zwangsmigration führte in dieser Stadt zu einer multikulturellen Gesellschaft, weshalb sie eine außergewöhnliche Fallstudie bietet, die die europäische Wissenschaft direkt mit afrikanischer Geschichte und Geschichtsschreibung verknüpfen könnte. Das Hauptziel war, Salvador da Bahia als Fallstudie für die vielfältigen Wechselwirkungen, die sich im atlantischen Raum von Beginn der portugiesischen Kolonisation bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ereignet haben, voranzutreiben. Die Forscher kamen von der Universidade Nova de Lisboa (Portugal), der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (Frankreich) und der Universidade Federal da Bahia (UFBA, Brasilien). Neben der Stärkung der bestehenden wissenschaftlichen Beziehungen zwischen den drei Partnern hat das Projekt ein ständiges Forschungsnetzwerk aufgebaut und einen Master-Abschluss für koloniale transatlantische Geschichte eingerichtet. Es erstellte außerdem eine Anzahl didaktischer Videos über die indigene Geschichte Brasiliens, einschließlich Informationen über atlantische Interaktionen, Sklavenhandel und Rassendiskriminierung. Das Team führte umfangreiche Archivrecherchen in Salvador da Bahia (und anderen Teilen Brasiliens) sowie in Lissabon (Portugal) durch. Akademische Aktivitäten wie Workshops, Konferenzen und Minikurse halfen bei der Verbreitung der ersten Forschungsergebnisse des Netzwerks. Verschiedene Abordnungen wurden realisiert und alle Projektforscher hielten Präsentationen bei den UFBA-Konferenzen sowie am Portuguese Centre for Global History, Teil der Faculdade de Ciências Sociais e Humanas (UNL). Das aus dem Projekt erwachsende Zusammenwirken trug zum beruflichen Weiterkommen der vielen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bei, die Teil des Forschungsteams waren. Auch das erste Buch des Projekts mit dem Titel "Salvador da Bahia Retratos duma cidade atlântica (séculos XVII-XIX)" wurde abgeschlossen. Dabei handelt es sich um einen von drei führenden Projektforschern bearbeiteten Sammelband, und dieser wurde in einer neuen Reihe von Open-Access-Büchern, der „Atlântica“, veröffentlicht, die von den Forschungsleitern des Projekts ins Leben gerufen wurde. In Kürze wird man zwei weitere Sammelbände zusammen mit anderen, in hohem Maße relevanten Arbeiten über die von diesem Projekt abgedeckten Themen veröffentlichen. Die wissenschaftlichen Leistungen umfassen die Erneuerung der Forschung zu großen örtlichen Institutionen im kolonialen Bahia, eine eingehende Analyse der zentralen staatlichen Institutionen, die am stärksten mit brasilianischen (und afrikanischen) Institutionen interagierten. Darüber hinaus erstellte BAHIA16-19 eine umfassende Bestandsaufnahme der frühmodernen brasilianischen Wahrnehmungen der portugiesischen multikontinentalen Monarchie. Es förderte außerdem eine vertiefte Reflexion zur Geschichte der Sklaverei im akademischen Milieu Portugals. Die Forschung ermöglichte ein umfassenderes Verständnis der Diskurse zum Thema Identität (Rasse, Geschlecht, Territorium, Staat) innerhalb der atlantischen Welt. Sie erweiterte auch das Wissen zu den kulturellen und künstlerischen Interaktionen in einem kolonialen Umfeld. Die Bemühungen des Projekts werden dabei helfen, europäische Ansätze für Afrika neu zu formulieren und den Beziehungen zwischen afrikanischen, brasilianischen und europäischen Wissenschaftlern eine neue Richtung zu geben.

Schlüsselbegriffe

Salvador da Bahia, Kolonialgeschichte, transatlantisch, BAHIA16-19, Brasilien, multikulturelle Gesellschaft

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