Die unsichtbaren hochqualifizierten Migrantinnen der EU
Die Zahl der Migranten auf der Welt nimmt stetig zu und fast 50% der Migranten sind Frauen. Sie überqueren Grenzen um zu heiraten oder für die Karriere, aber auch für Lifestyle-Entscheidungen im Ruhestand. Die Art und Weise, wie die Mobilität sich auf ihr Leben auswirken, und der Umfang, zu dem ihre Fähigkeiten tatsächlich von der Aufnahmegesellschaft genutzt werden, sind nur einige der Punkte, die das EU-finanzierte Projekt "Female migrants from developed countries in southern Europe: A study of integration" (FEMIDE) untersuchte. Da die meisten Studien über weibliche Migration sich auf Migrantinnen konzentrieren, die aus Asien oder postkommunistischen europäischen Ländern nach Westen ziehen, können diese fälschlicherweise als die einzige Art von Migrantinnen wahrgenommen werden. Allerdings gibt es auch viele hochqualifizierte und gebildete Frauen, die in Industrieländer übersiedeln. Aber darüber, warum sie umsiedeln und wie sie zu integrieren sind, weiß man noch wenig. Aus diesem Grund befasste sich das Projekt auch mit den Fragen, zu welchem Umfang Nationalität eine Rolle spielt und wie die Integration als Folge davon variiert. Vor diesem Hintergrund betrachtete FEMIDE die Erfahrungen von Frauen aus einkommensstarken, englisch sprechenden Ländern in Italien und Griechenland, die zwischen 30 und 70 Jahre alt waren. Skizziert wurde ein breites Spektrum ihrer sozioökonomischen Integration in die aufnehmende Kultur. Die Forscher fanden heraus, dass anglophone Frauen trotz ihrer beruflichen Qualifikationen und ihres visa-freundlichen Status in Südeuropa unterbeschäftigt sind. Darüber hinaus sind Ehen mit einheimischen Männern und Familienverbindungen für diese Frauen das Tor zur Aufnahmegesellschaft. Die Ergebnisse der Studie werden lokalen politischen Entscheidungsträgern helfen, entsprechende Maßnahmen für die Gemeinschaft umzusetzen.
Schlüsselbegriffe
Anglophon, Migrantinnen, hochqualifizierte Arbeitskräfte, Integration