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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Exploiting innate immune evasion strategies of Staphylococcus aureus for the design of novel antibody-based therapeutic agents for the treatment of bacteremia

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Antikörper für Staphylokokken-Infektionen

Ein europäisches Forscherteam entwickelte therapeutische Antikörper gegen Staphylococcus aureus, um in einem neuen Ansatz wirksamer gegen MRSA-Infektionen vorgehen zu können.

S. aureus ist ein bedeutsamer humanpathogener Erreger und verantwortlich für Krankenhaus- und ambulant erworbene Infektionen. Er löst schwere und mitunter tödliche Komplikationen wie Endokarditis oder Septikämie aus und kann auch medizinische Implantate kontaminieren. Durch Antibiotikamissbrauch haben sich MRSA-Keime (Methicillin-resistente S. aureus) ausgebreitet, die sogar gegen Breitspektrumantibiotika resistent sind und vielfältigste Strategien besitzen, um die menschliche Immunabwehr zu umgehen, was dringend neue und wirksamere Ansätze erforderlich macht. So stellen sich inzwischen kombinatorische monoklonale Antikörper als alternative Behandlungsoption dar. Das EU-finanzierte Projekt COMPSTAPH sollte somit humane Antikörper entwickeln, die die Virulenz von S. aureus neutralisieren. Der Forschungsschwerpunkt lag auf dem extrazellulären Fibrinogen-bindenden Protein Efb, das die Umgehung der Immunantwort und Virulenz fördert. Um den Wirkmechanismus von Efb zu validieren, wurde ein Ex-vivo-Modell für S. aureus Infektionen im Blut (Bakteriämie) entwickelt, das den humanpathogenen Prozess repräsentiert. Wurden die Pathogene mit Efb behandelt, erhöhten sich ihre Überlebenschancen, da sie für das Immunsystem "unsichtbar" wurden. Nach detailliertem Screening einer Antikörperbibliothek wurden humane Antikörper gegen Efb isoliert. Um herauszufinden, welche Antikörper die Bindung zwischen Efb und dem Komplementprotein C3d blockieren, wurde ein kompetitiver ELISA-Test eingesetzt. Die wirksamsten Antikörper wurden dann am Bakteriämie-Modell auf der Suche nach therapeutisch verwendbaren Leitstrukturen getestet. Um zu beurteilen, ob diese Antikörper sich für einen multivalenten Impfstoff eignen, wurde ihre Wirkung am In-vivo-Mausmodell für Nierenentzündung geprüft. Dabei senkte bereits eine Einmaldosis der blockierenden Antikörper signifikant die Bakterienkonzentration in den infizierten Nieren und verringerte das Entzündungsgeschehen. Da die Antikörper weiter im Körper zirkulierten und mindestens weitere 36 Stunden aktiv waren, könnten sie auch für andere Krankheitsmodelle in Frage kommen. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse von COMPSTAPH die passive Immunisierung mit Antikörpern als wirksame Strategie gegen S. aureus-Infektionen, die mit sehr schlechten Prognosen einhergehen, sodass ein therapeutischer Impfstoff längst überfällig ist.

Schlüsselbegriffe

Staphylococcus aureus, Immunsystem, Antikörper, Efb, Impfstoff

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