Leistungsbericht: RP7 – Verkehr
Das RP7 stellt den bedeutendsten und größten Geldgeber für Forschungsprojekte in ganz Europa dar. Deswegen ist es geboten, gelegentlich auszuwerten, ob die Maßnahmen zielführend sind, insbesondere hinsichtlich der sechs großen Herausforderungen des Nachfolgeprogramms Horizont 2020. Eine solche Auswertung fand im Rahmen des EU-finanzierten Projekts TRI-VALUE (Ex-post evaluation of transport research and innovation in the FP7 'cooperation' programme) statt. Der Fokus lag dabei auf den durch das RP7 geförderten Verkehrsforschung; bewertet wurden die Ergebnisse und deren wirtschaftliche Auswirkungen. Des Weiteren verglich das Team die europäische Verkehrsforschung und -innovation (transportation research and innovation, TRI) mit anderen wichtigen Arbeiten zum Thema, die in anderen Ländern durchgeführt worden waren. Das Endprodukt sollten Empfehlungen zur Verbesserung der europäischen TRI sein. Sechs Partner gehörten dem Projekt an, welches nach einjähriger Laufzeit im Mai 2014 endete. Das Projektteam bewertete die Projekte des RP7 durch Auswertung der Forschungswirkungspfade. Die Ergebnisse zeigten, dass die im Rahmen des RP7 durchgeführten Projekte zwar in der Theorie wichtige Erkenntnisse hervorbrachten, diese jedoch bislang nur sehr selten zu tatsächlichen Neuerungen bei Produkten und Standards geführt haben. Ein Grund hierfür könnte sein, dass das Hauptaugenmerk des RP7 noch immer auf Grundlagenforschung als auf wirtschaftlich praktikablen Lösungen liegt. Zudem ist zu beachten, dass die RP7-Verkehrsprojekte in der Regel weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen haben, diese sich aber erst langfristig zeigen. Eine Quantifizierung der Projektergebnisse war somit nicht möglich, weswegen eine andere Herangehensweise erforderlich ist. Zwar konnte Verbesserungsbedarf ausgemacht werden, dennoch besteht Anlass zur Vermutung, dass bedeutende Fortschritte erzielt wurden, insbesondere auf dem Gebiet der politischen Entscheidungen. Das Fazit der TRI-VALUE-Studie lautet, dass die Verkehrsforschungsprogramme erheblichen Anteil an der Erreichung der RP7-Ziele haben und Europa von Nutzen sind. Für sich genommen können die Projekte als sehr erfolgreich gelten und werden im Allgemeinen gut umgesetzt. Für ihre bessere Verzahnung fehlt bislang jedoch ein anforderungstauglicher Rahmen. Die Verkehrsforschung leistete einen wichtigen Beitrag zur Gemeinschaftspolitik und informierte die Öffentlichkeit über wirksame Verbreitungsstrategien. Die Teilnahme kleiner Unternehmen lag insgesamt über den Erwartungen. Die Studie kam außerdem zu dem Schluss, dass mit den RP7-Verkehrsforschungsprojekten auf gesellschaftliche Herausforderungen reagiert und der Innovationsprozess in positiver Weise beeinflusst wurde. Das Team stellte sechs Verbesserungsvorschläge vor, unter anderem zur besseren Umsetzung von Forschungsergebnissen in markttaugliche Anwendungen und zur verstärkten Einbindung von Zivilorganisationen. Durch TRI-VALUE wurden der mittelfristige Einfluss und Effekt der RP7-Verkehrsforschung untersucht. Insgesamt fiel die Bewertung positiv aus, auch wenn für einige Bereiche Verbesserungspotenzial festgestellt wurde.
Schlüsselbegriffe
RP7, Verkehr, Ex-post-Bewertung, Verkehrsforschung, Forschungswirkung