Skip to main content
European Commission logo print header

Donor T Cells for Immune Control

Article Category

Article available in the following languages:

T-Zellen in der Leukämiebehandlung

Hämatologische Tumore können mithilfe der Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen (haematopoietic stem cell transplantation, HSCT) geheilt werden. Eine europäische Studie entwickelte eine Immuntherapie-Strategie auf Basis von Spender-T-Zellen, um die hohe Morbidität und Mortalität im Zusammenhang mit dem HSCT-Verfahren zu reduzieren.

Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung
Gesundheit icon Gesundheit

Ein beträchtlicher Anteil hämatologischer Malignome wird durch Transplantation allogener hämatopoetischer Stammzellen behandelt. Der Erfolg dieser Therapie wird jedoch durch Komplikationen wie die Graft-versus-Host-Krankheit (GvHD) und Infektionen behindert. GvHD tritt auf, wenn die T-Zellen des Spenders nach der Transplantation das Gewebe des Patienten angreifen. Um diese Nebenwirkungen der Transplantation zu minimieren, arbeiteten die Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts T-CONTROL (Donor T cells for immune control) an einem Ansatz, bei dem spezifische T-Zellen gegen Infektionen und Tumorrückfälle und regulatorische T-Zellen gegen GvHD eingesetzt werden. Das Projekt stellt eine Fortsetzung des RP6-Programms ALLOSTEM dar, das eine Selektionsmethode entwickelt hatte, um multivirenspezifische T-Zell-Produkte zu isolieren. Die so genannte Streptamer-Technologie setzt HLA-Moleküle ein, die mit Virenpeptiden, tumorassoziierten Antigenen oder Autoantigenen ausgerüstet sind. Die neue Strategie wurde für ein Standardverfahren zur klinischen Isolation von T-Zellen weiter optimiert, die spezifisch auf verschiedene Viren (CMV, EBV, Adenovirus) oder Tumorantigene (Proteinase 3, NY-ESO-1, WT-1, RHAMM, PRAME und MiHA HA-1) gerichtet sind. Dabei wurden die virusspezifischen T-Zellen aus immunen, tumorhemmende T-Zellen hingegen aus gesunden Personen isoliert. Diese multispezifischen T-Zell-Produkte wurden mit unterschiedlichen Zusammensetzungen der Streptamere auf ihre Fähigkeit hin getestet, die entsprechenden T-Zell-Mischungen optimal auszuwählen. Schließlich wurden die Wirksamkeiten der Zellprodukte zur Kontrolle von Infektion und Rückfall in geeigneten Testsystemen analysiert. Das Konsortium isolierte zudem in großem Umfang regulatorische T-Zellen, wobei die Methode derzeit für GMP-Anwendungen in klinischer Qualität angepasst wird. Die regulatorischen T-Zellprodukte eignen sich möglicherweise auch bei Transplantatabstoßungen oder Autoimmunerkrankungen. Mit der nicht-randomisierten Studie der Phase I/II des streptamer-selektierten multispezifischen Zellprodukts an 13 Patienten sollten die Effekte im Sicherheitsprofil der Zelltherapeutika demonstriert und dabei die Wirksamkeit untersucht werden. Insgesamt wies die Strategie von T-CONTROL ein großes Potenzial auf, die allogene Stammzelltransplantation zu verbessern, indem sie akute und chronische GvHD signifikant reduzierte und die potentiellen Toxizitäten einer Immunsuppression nach der Transplantation vermeidet. Diese Strategie würde es Klinikern ermöglichen, das Allografting an viel mehr Patienten anzuwenden als bisher. 

Schlüsselbegriffe

Hämatologische Tumore, hämatopoetische Stammzelltransplantation, T-Zellen, T-CONTROL, Streptamere   

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich