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Regulatory effects of mindfulness meditation on attention and epilepsy: behavioral, clinical, and neuronal correlates

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Studien zur Achtsamkeitsmeditation

Achtsamkeitsmeditation, eine Technik, die im amerikanischen wie auch europäischen Gesundheitssystem bereits etabliert ist, fördert Konzentration und metakognitive Kontrolle. EU-finanzierte Forscher befassen sich nun mit den zugrunde liegenden neurobiologischen Mechanismen.

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Achtsamkeitsmeditation kann, wie klinisch belegt ist, Stress und emotionale Störungen wie Angst, Depression und chronische Schmerzen reduzieren. Allerdings sind die daran beteiligten neurobiologischen Mechanismen noch kaum geklärt. Das Projekt ATTENTION REGULATION (Regulatory effects of mindfulness meditation on attention and epilepsy: Behavioral, clinical, and neuronal correlates) untersuchte daher, inwieweit Meditation die kognitive Kontrolle verbessert. Untersuchungsmethoden waren Elektroenzephalographie (EEG), Elektrokardiogramm und Kortisolmessungen im Speichel. Die Forscher ermittelten das EEG im Wach- und Schlafzustand sowie beim Lösen einer akustischen Aufgabe (Go/No-Go), um Reaktionshemmung und Fehlerbewusstsein zu messen. Dabei wurden Langzeitmeditierer (long-term meditator, LTM) mit Probanden ohne Erfahrung im Meditieren verglichen (meditation naïve participants, MNP). Die Datenanalyse ergab bei den LTM messbare Veränderungen der spontanen Hirnaktivität. Vor allem ist offenbar die EEG-Gamma-Aktivität im Schlaf einen hochsensitiven Indikator für den anhaltenden, plastischen Effekt von Meditationsübungen auf die Gehirnfunktion. Die spontane Lidschlagrate (sEBR) ist ein nicht-invasiver peripherer Indikator der zentralen Dopaminaktivität. Veränderte sEBR werden mit kognitiven Mechanismen wie Abschweifen, kognitiver Flexibilität und Konzentrationsfähigkeit in Verbindung gebracht. sEBR-Messungen zeigten, dass LTM weniger häufig blinzeln und auch die Blinkmuster anders sind als bei den MNP, was darauf hindeutet, dass Meditation im Vergleich zum Ausgangswert dauerhaft die dopaminergen Funktionen im Striatum verbessert. Insgesamt enthüllte die Studie neue EEG- und psychische Marker für Meditationspraktiken und zeigte auch, dass lebenslanges Meditieren neuroplastische Veränderungen in Hirnschaltkreisen bewirkt, wie EEG-Muster im Wachzustand und im Non-REM-Schlaf belegen. Die Aktivitäten von ATTENTION REGULATION wurden in hochrangigen englischen und französischen Wissenschaftszeitschriften wie auch in renommierten Fachjournalen veröffentlicht. Mit diesen Methoden und Markern können künftig klinische Interventionen zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit beurteilt werden.

Schlüsselbegriffe

Achtsamkeitsmeditation, kognitive Kontrolle, Aufmerksamkeit, Epilepsie, Meditationsübungen, Gehirnfunktion

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