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Assessing the effect of early social environment on epigenetic modification

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Fetale Umwelt und psychiatrische Gesundheit  

Ein innovatives EU-Projekt befasste sich mit der Frage, wie die prä- und postnatale Umwelt zur Entwicklung von psychiatrischen Erkrankungen im späteren Leben führen kann.  

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Umweltfaktoren können zu epigenetischen Veränderungen wie beispielsweise DNA-Methylierung führen, die wiederum die Expression von Genen entscheidend beeinflussen. Gewebespezifische, epigenetische Veränderungen, die eine Prädisposition für psychiatrische Probleme darstellen können, wurden nicht untersucht, da zu diesem Zweck Hirngewebe erforderlich ist. Mithilfe jüngster Fortschritte in genomweiten Analysen bewertete das EU-finanzierte Projekt SEEM (Assessing the effect of early social environment on epigenetic modification) die Auswirkungen von pränatalen mütterlichen Depressionen auf die epigenetische Modifikation. Hierbei wurden Methylierungsmuster in ausgewählten Gene im Gehirn und in T-Zellen bestätigt sowie epigenetische Marker in T-Zellen identifiziert. Die Forscher verglichen unterschiedliche Methylierungsniveaus bei Nachkommen von Müttern mit Stimmungsstörungen mit denen der Kontrollgruppe. Sie fanden heraus, dass Veränderungen der DNA-Methylierung in T-Zellen an den Auswirkungen der mütterlichen Depression und fötaler Angst in der Gebärmutter beteiligt sein können. Eine Tierstudie mit Rhesusaffen ergab, dass bukkale Zellproben, wahrscheinlich aufgrund der Gegenwart von bakterieller DNA im Mund, keine guten Ergebnisse brachte. Vollblutproben jedoch ergaben, wie in der T-Zell-Studie am Menschen, zuverlässige Ergebnisse. Mithilfe eines zuverlässigeren Methylierungs-Assays konnten die Forscher Blutproben und nicht-invasiv gesammelte biologische Speichelproben vergleichen. Die Ergebnisse unterstützten die Hypothese, dass DNA-Methylierungsmuster in peripheren Geweben die physiologischen Wirkungen von sozialen Erfahrungen spiegeln können. Die Forscher führten auch Methylierungsanalysen von Kandidatengenen durch und verbesserten diese, indem sie die Zellheterogenität der Proben bewerteten. Diese wurden in Assoziationsstudien aufgrund der sehr unterschiedlichen epigenetischen Umfelder verschiedener Zelltypen korrigiert. SEEM verschaffte laufenden Kooperationsprojekte auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie und der psychiatrischen Genetik eine neue Dimension. Der Einsatz von nicht-invasiv gewonnenen Proben wird erhebliche Auswirkungen auf die epigenetische Forschung mit Kindern sowie auf groß angelegte epidemiologische Studien mit Erwachsenen haben. Die technischen Errungenschaften des Projekts werden sowohl der Probensammlung als auch der Genauigkeit von abgerufenen Daten in der Endphase von epigenetischen Assoziationsstudien zugutekommen. 

Schlüsselbegriffe

  Epigenetische Veränderungen, DNA-Methylierung, SEEM, mütterliche Depression, T-Zellen 

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