Der Schienengüterverkehr zwischen Europa und Asien: Herausforderungen und Aussichten
Die Länder Asiens machen 42 % des europäischen Handels aus. Der Großteil des Güterverkehrs wird als Seefracht abgewickelt, der Schienenverkehr bietet jedoch potenzielle Vorteile wie etwa kürzere Reisezeiten und den Zugang zu küstenfernen Ländern. Bevor der Schienenverkehr eine nachhaltige intermodale Alternative zum Luft- und Meerestransport sein kann, gilt es jedoch noch eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen. Dem nahm sich das EU-finanzierte Projekt NEAR2 (Network of European – Asian rail research capacities) an. Das aus dreizehn Mitgliedern bestehende Konsortium ermittelte technologische Anforderungen, Wissenslücken sowie Markt- und politische Herausforderungen, die angegangen werden müssen, um die physische Infrastruktur, Dienste und Operationen auf den europäisch-asiatischen Schienenkorridoren zu verbessern. Hierfür ist die Einführung von neuen Technologien und von Kapazitäten für die Interoperabilität, Integrierung und Harmonisierung erforderlich, wobei mit der schrittweisen rechtlichen Harmonisierung in den an den transeurasischen Korridoren beteiligten Ländern begonnen wird. Das Forschungsnetz NEAR2 Rail Research Network brachte Forschungszentren zusammen und animierte diese zu einer fortwährenden und fruchtbaren internationalen Zusammenarbeit, die die politische Entscheidungsfindung unterstützt, das Marktpotenzial ausschöpft und Operationen in den europäisch-asiatischen Schienenkorridoren verbessert. Das Netz besteht aus Mitgliedern des European Rail Research Network of Excellence (EURNEX) sowie 20 assoziierten Mitgliedereinrichtungen in der Tschechischen Republik, der Ukraine, der Russischen Föderation, Indien, China und Litauen. Die Ergebnisse des Konsortiums zeigen eine Nachhaltigkeit des transeurasischen Schienenkonzepts, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Im Rahmen des Projekts wurden die wichtigsten Herausforderungen definiert und dokumentiert sowie Lösungen in zehn Konzeptpapieren dargelegt. Jedes Dokument spiegelte das Ergebnis einer einzelnen Arbeitsgruppe wider. Zu den Themen zählte unter anderem: die Strategie und Ökonomie, die operative und Systemleistung, die Schienenfahrzeuge, die Methoden zur Produktqualifikation, die intelligente Mobilität, Schutz und Sicherheit, die Energieeffizienz sowie die Infrastruktur und Signalgebung. Die übrigen Themen deckten menschliche und soziale Faktoren sowie Schulungen ab. Die Dokumente wurden von einer Expertengruppe validiert, die aus Vertretern von Industrie und Forschung bestand, welche an drei im Rahmen des Projekts organisierten Workshops teilgenommen hatten. In der abschließenden Publikation des Projekts wurden relevante politische Informationen von der EU, von China, Indien, Kasachstan, Russland und von weiteren asiatischen Ländern ausgeführt. Die Publikation dokumentierte zudem bestehende Schienendienste und Güter, die derzeit über Schienen transportiert werden. Das Konsortium ermittelte die Anforderung, dass es erforderlich ist, weitere potenzielle Güter, Strecken sowie Möglichkeiten zur Verquickung des Schienenverkehrs mit anderen Transportmitteln zu dokumentieren. Das NEAR2-Netz brachte Vorschläge zur Verbesserung und zum Betrieb eines europäisch-asiatischen Frachtschienentransportsystems hervor. Das Konzept soll einen verbesserten europäischen Handel mit Asien ermöglichen.
Schlüsselbegriffe
Asiatisch, Schienengüterverkehr, Handel, Eisenbahnforschung, Rail Research Network, EURNEX
