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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Phase II clinical trial of PDGF-BB for the neurological regeneration and recovery in Parkinson´s disease

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Neue regenerative Therapien gegen Parkinson-Krankheit

Bei der Parkinson-Krankheit (PD) lassen Medikationen auf lange Sicht meist in der Wirkung nach. Ein regenerativer Ansatz soll nun die Ursachen beheben und nachhaltigere Effekte erzielen.

Parkinson ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung und geht mit Bewegungsstörungen einher. Da dopaminproduzierende Neuronen im Gehirn abgebaut werden, sind Symptome wie Ruhetremor, Rigor und Bradykinesie typisch. Trotz intensiver Forschungen in den letzten Jahren sind allerdings noch keine wirksameren Therapien für die Millionen von Betroffenen in Europa entwickelt worden. Ziel des EU-finanzierten Projekts NRT (Phase II clinical trial of PDGF-BB for the neurological regeneration and recovery in Parkinson's disease) war daher der Test einer neuartigen regenerativen PD-Therapie in einer Phase-II-Studie. Dabei wird der körpereigene Faktor PDGF-BB (platelet-derived growth factor) mittels eines dauerhaft implantierten medizinischen Abgabesystems direkt im Gehirn freigesetzt. Die kleine Pumpe wird direkt unter die Haut des Abdomens platziert und versorgt über einen Katheter das Gehirn. Präklinische Daten an Tiermodellen für PD zeigten, dass das Medikament die Regeneration stimuliert und die Funktion der Nervenfasern verbessert. Nach einem 14-tägigen Behandlungszyklus gelang es, den Dopaminmangel bei PD-Ratten zu reduzieren. Wurde die Behandlung jedoch begonnen, während sich eine L-Dopa-induzierte Dyskinesie entwickelte, besserte sich die Symptomatik nicht wesentlich. Die Forscher untersuchten, inwieweit sich PDGF-BB und verwandte Wachstumsfaktoren therapeutisch gegen Nervendegeneration bei PD und möglicherweise anderen Krankheiten einsetzen lassen. Beobachtet wurde ein Effekt von PDGF-BB auf die Perizyten im Gehirn, sodass sie vom aktivierten in einen abgemilderten Phänotypen umschalteten. Dies wiederum erhöhte die Sekretion proinflammatorischer, angiogener, neuroprotektiver und restaurativer Substanzen in der Zerebrospinalflüssigkeit der behandelten Patienten. Obwohl die klinische Studie abgebrochen wurde, belegte NRT klar die Eignung der regenerativen Therapie auf präklinischer Ebene. Künftig soll nun die Beteiligung von Patienten an klinischen Studien erhöht und das medizinische Abgabesystem optimiert werden. Eine regenerative Therapie könnte die PD-Behandlung revolutionieren, die Lebensqualität verbessern und die komplexe und schwere Symptomatik deutlich lindern.

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