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Inhalt archiviert am 2024-05-28

LAY AND SOCIAL SCIENCE DISCOURSES ON IDENTITY, CITIZENSHIP AND MIGRATION

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Das Bindeglied zwischen wissenschaftlichen und Laiendiskursen über die großen gesellschaftlichen Fragen

Von der EU finanzierte Forscher haben die Wechselwirkung zwischen sozialwissenschaftlichen und alltäglichen Laiendiskursen untersucht, d. h., auf welche Weise sozialwissenschaftliche Diskurse synthetisiert, für Laiendiskurse gefiltert und im Anschluss durch soziale Laienakteure aufgegriffen werden können. Man realisierte dies anhand einer Überprüfung sozialwissenschaftlicher Texte aus drei Bereichen von zunehmender globaler Bedeutung: Identität, Staatsbürgerschaft und Migration.

Gesellschaft icon Gesellschaft

Spezielles Ziel des Projekts LSSDMIC (Lay and social science discourses on identity, citizenship and migration) war festzustellen, ob die in den Sozialwissenschaften zur Erklärung der sozialen Welt angewandten Grundsätze mit interpretativen Ressourcen interagieren, die von sozialen Laienakteuren genutzt werden. Die Studie stützte sich auf kritische diskursive Psychologie und soziale Netzwerkanalyse. Zur Literaturrecherche wurden zwei umfassende Datenbanken verwendet, welche die Themenbereiche Identität, Vorurteile, sozialer Zusammenhalt und Integration sowie die zivilgesellschaftliche und politische Teilhabe und rechtliche Rahmenregelungen umfassen. Das Forschungsteam wählte die 200 besten Rechercheergebnisse in jeder Kategorie zur systematischen Betrachtung beider Gruppen von Diskursen aus. Im Lauf der ersten beiden Projektjahre wurden insgesamt 40 Interviews mit Einwanderern und Einheimischen in Zentralmakedonien, Griechenland, geführt. In acht Gruppeninterviews waren einheimische Einwohner von Thessaloniki (20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) und in sieben Gruppeninterviews waren nichteinheimische Einwohner Thessalonikis (20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) eingebunden. In den letzten zwei Projektjahren widmete man sich der Analyse der in den Gruppeninterviews gesammelten Daten und fasste diese Daten mit bedeutenden sozialwissenschaftlichen Texten über Themen zusammen, die einen Bezug zu den drei angezielten Gebieten aufweisen. Im Anschluss arbeiteten die Forscher an der Ermittlung von Verbindungen zwischen den beiden Diskursgruppen. Im Rahmen der Analyse kristallisierten sich zwei Kernthemen heraus: Bürgersein als Konstrukt von Bewusstsein, gelebter Erfahrung und Empfinden sowie eine Rhetorik des Rechts und der Ordnung (manifestiert in Argumente in Hinsicht auf Migration und rechtmäßiges Verhalten in Griechenland). Die Literaturrecherche zeigte, dass man in sozialwissenschaftlichen Debatten der Migrationssteuerung, Rechtmäßigkeit, Nachweis von Bemühung und Würdigkeit, erworbenes Bleiberecht und Zugang zu Staatsbürgerschaft, Unterscheidung zwischen ethnischen und zivilgesellschaftlichen Ansätzen in Sachen Staatsbürgerschaft und auch Migrationspolitik, bedeutende weitere sowie Inklusion/Exklusion (Einbeziehung/Ausgrenzung) mehr Aufmerksamkeit widmete. Das Wissen und die im Rahmen dieser Initiative gewonnenen Einsichten sind in wissenschaftlichen Arbeiten, auf Konferenzen, Seminaren und Workshops (national und international) vorgestellt und diskutiert worden. Sie sind außerdem an die nichtwissenschaftliche Gemeinschaft in Form von für den Laien verständlichen sowie technischen Kurzdarstellungen und einem runden Tisch weitergegeben worden. Die Projektarbeit sowie deren Ergebnisse sind für Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger, lokale Regierungs- und Nichtregierungsbehörden sowie lokale Gemeinden und Interessengruppen von Interesse.

Schlüsselbegriffe

Laiendiskurse, sozialwissenschaftliche Diskurse, gesellschaftswissenschaftliche Diskurse, Identität, Bürgersein, Staatsbürgerschaft, Migration, Zu- und Abwanderung, LSSDMIC

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