ESA-Satellit wird beim Kampf gegen Waldbrände in Kanada eingesetzt
REMSAT, eine von der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) geförderte Bodenstation für Satelliten, lokalisiert für die Feuerwehrleute Brände auf die Minute genau und stellt ihnen logistische Unterstützung im Kampf gegen Waldbrände in Kanada zur Verfügung. Die Bodenstation, die in einem Container untergebracht ist und von einem Lastwagen oder Hubschrauber nah an die Brandstelle heran transportiert wird, wurde kürzlich bei der Eindämmung von zwei "Projektbränden" eingesetzt. Bei Projektbränden sind ein komplettes Managementteam zur Brandbekämpfung mit logistischer und verwaltungstechnischer Unterstützung sowie Lagereinrichtungen für die Mannschaften der Brandbekämpfung erforderlich. "Wir hatten keinen Zugriff auf Telefondienste, die nicht über Satelliten betrieben werden", sagte Steve Newton, Manager der Brandzone von Lillooet des Brandbekämpfungszentrums in Kamloops, Kanada. "Der in diesem Bereich ausgestrahlte Sender FM Radio konnte ebenfalls nur eingeschränkt senden und musste mit örtlichen, temporär eingesetzten Leitungsverstärkern ausgerüstet werden, die ausschließlich für dieses Projekt eingerichtet wurden." Beide Brände wurden in extrem unwegsamem und steilem Terrain ausgemacht. Der größte Teil des Geländes in und um das Brandgebiet herum war nur mit dem Hubschrauber zu erreichen. Dazu kommt noch, dass sich zwischen den Gebirgszügen Gletscher mit Gefällen von über 100 Prozent befinden. Außerdem wird das Gebiet für die Wiederansiedlung von Grizzlybären genutzt. "Die Feuerwehrleute haben den Wert von REMSAT schnell schätzen gelernt", erklärte Steve Newton. "Sie staunten wie Kinder im Süßwarenladen, als die IKONOS-Bilder über Downlink auf dem Feld eintrafen. Das Managementteam zur Brandbekämpfung und weiteres Einsatzpersonal waren erstaunt darüber, dass wir solch eine hoch qualitative Bildauflösung bis auf einen Meter genau mitten in dieses unzugängliche Gebiet senden konnten." "Sobald die Satellitenverbindung hergestellt war", fuhr Newton fort, "konnten wir archivierte Satellitenbilder und GIS-Datensätze fast unmittelbar herunterladen, um mit der Kartierung zu beginnen. Wir nahmen dann die handgezeichneten Karten des Managementteams zur Brandbekämpfung zur Hilfe und erstellten digital einen provisorischen Umriss für jeden Brand. Am nächsten Tag gingen wir den Brandort und die Kontrolllinien ab bzw. überflogen sie und erstellten einige GPS-Datensätze, die uns ein genaueres Bild von dem Geschehen vor Ort lieferten", sagte er.