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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Wissenschaftler machen sich Weltraumflug für die Entschlüsselung des Geheimnisses des Lebens zu Nutze

Der Start der europäischen Anlage für fortgeschrittene Proteinkristallisation (Advanced Protein Crystallisation Facility - APCF) zur Internationalen Raumstation (ISS) war für den 10. August 2001, 21 Uhr 15, geplant. Die von einem deutschen Unternehmen im Rahmen eines Vertrags...

Der Start der europäischen Anlage für fortgeschrittene Proteinkristallisation (Advanced Protein Crystallisation Facility - APCF) zur Internationalen Raumstation (ISS) war für den 10. August 2001, 21 Uhr 15, geplant. Die von einem deutschen Unternehmen im Rahmen eines Vertrags mit der Europäischen Weltraumbehörde entwickelte Anlage sollte am 9. August in der Space Shuttle Discovery der NASA starten. Der Start wurde jedoch aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen verschoben. Sobald die Anlage an Bord der ISS ist - wo sie für drei Monate bleiben wird - wird sie eine Reihe automatisierter Versuche durchführen, die den Wissenschaftlern wichtige Informationen über die Proteinkristallisation liefern könnten. Zur Analyse von Proteinstrukturen verwenden die Wissenschaftler ein Verfahren, die so genannte Röntgen-Kristallographie. Dazu sind große, reine Kristalle erforderlich. Große Kristalle lassen sich auf der Erde nur schwer herstellen, sie wachsen aber besser im Weltraum, ohne Einwirkung der störenden Anziehung durch die Schwerkraft der Erde. Man hofft, dass die ISS die idealen Bedingungen für die Herstellung solcher Kristalle bietet. Die APCF wird bei dem Prozess durch die Nutzung eines neuentwickelten Reaktors zur Kristallbildung mitwirken. Mittels eines dreidimensionalen Bilddarstellungssystems können die Wissenschaftler jede einzelne Stufe des Prozesses genau beobachten. Proteinmoleküle haben innerhalb lebender Zellen entscheidende biochemische Funktionen. Sie speichern und übertragen biologische Informationen, agieren als chemische Katalysatoren und liefern Membrane und Zellwände. Proteine bestehen im Wesentlichen aus Aminosäuren. Diese besitzen die Fähigkeit, sich in einer nahezu unendlichen Zahl von Möglichkeiten anzuordnen, wodurch riesige, sehr komplexe Moleküle entstehen. Die Form und Struktur eines jeden Proteins entspricht seiner Funktion. Weitere Kenntnisse über die Rolle der Struktur bei der Proteinfunktion wird Licht auf die geheime Funktionsweise des Lebens selbst werfen und könnte der Schlüssel für bedeutende medizinische Fortschritte sein.

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