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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Mitsos erläutert seine Vision einer engeren Zusammenarbeit zwischen ESA und Kommission

Die Europäische Kommission und die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) wollen bis Ende diesen Jahres ihre Partnerschaft stärken. In einem kürzlich durchgeführten Interview des Magazins FTE Info erläutert Achilleas Mitsos, Generaldirektor für Forschung und Mitvorsitzender der Ta...

Die Europäische Kommission und die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) wollen bis Ende diesen Jahres ihre Partnerschaft stärken. In einem kürzlich durchgeführten Interview des Magazins FTE Info erläutert Achilleas Mitsos, Generaldirektor für Forschung und Mitvorsitzender der Task Force zur Festlegung der Bedingungen für diese Zusammenarbeit, seine Vision für die zukünftige europäische Weltraumforschung. Mitsos erklärte, dass die ESA durch die geplante Partnerschaft "parallel zu ihrer Mission als zwischenstaatliche Behörde als Raumfahrtbehörde der Union nach deren Verordnungen fungieren könnte". Er erklärte, die neue Strategie spiegele die wachsende Bedeutung der europäischen Weltraumforschung wider. "Die Kommission will ihre Aktivitäten auf diesem Gebiet deutlich verstärken. Luftfahrt und Weltraumforschung gehören zu den sieben vorrangigen Themen für das neue Rahmenprogramm, das derzeit ausgearbeitet wird. Die Weltraumstrategie ist somit ein Bereich, in dem das Konzept des Europäischen Forschungsraums (EFR), das der gesamten Wissenschafts- und Technologiepolitik eine neue Dynamik verleiht, ganz konkret zur Anwendung kommt." Der Vertreter der ESA in Brüssel Michel Praet hob ebenfalls die Rolle des von Forschungskommissar Philippe Busquin vorgeschlagenen EFR hervor. Er sagte: "Es geht nicht nur darum, [Weltraum-] Forschung zu betreiben, sondern auch darum, Vorhandenes zu koordinieren, so dass wir nicht jedes Mal das Rad neu erfinden müssen." Mitsos betonte insbesondere den Erfolg der europäischen Weltraumpolitik. Europa habe sich zu einem der wichtigsten Weltraumakteure neben den Vereinigten Staaten, Russland und Japan entwickelt und dies mit weniger als einem Sechstel des amerikanischen Raumfahrtbudgets. Er hob die zunehmenden Auswirkungen der Weltraumtechnologie auf das Leben in Europa hervor, angefangen beim Fernsehen, über Meteorologie und Erdbeobachtung bis hin zu den neuen Verantwortungen, die diese mit sich bringt: "Der Weltraum ist nun von strategischer Bedeutung. All diese Aktivitäten erfordern einen kohärenten, globalen Ansatz, vor allem, um die europäische Autonomie auf diesem Gebiet zu wahren." Praet betonte, wie wichtig es sei, in Europa eine Fähigkeit zur autonomen Weltraumforschung zu entwickeln und welche Rolle dabei zwei Schlüsselprojekte spielten: das Satellitennavigationssystem Galileo und das Überwachungsprogramm für Umwelt und Sicherheit GMES. Bezüglich Galileo erklärte er: "Wir dürfen nicht von einem einzigen System abhängig sein, das wiederum selbst stark vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium abhängig ist. Dies ist eine wichtige politische Entscheidung für den gesamten Kontinent. Ebenso benötigen wir eine Initiative wie GMES, wenn wir Sicherheits- und Umweltfragen in Europa besser verstehen wollen." Mitsos sprach auch über die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Weltraumforschung und unterstrich die Rolle der Europäischen Kommission bei der Schaffung von Verbindungen zwischen der Weltraumforschung und der europäischen Industrie: "Es geht darum, die Raumfahrtwissenschaft besser in die europäischen Forschungsbemühungen zu integrieren und ein politisches und verordnungsrechtliches Umfeld zu schaffen, das der Entwicklung des Sektors und der Handelsmärkte zuträglich ist." Er erklärte: "Die EU bietet die Möglichkeit zu gemischten Partnerschaften, in denen sowohl der öffentliche Sektor als auch die gesamte Industriekette von Herstellern und Benutzern an operationellen Projekten teilnehmen." Er betonte jedoch, dass die vorgeschlagenen Partnerschaften über rein finanzielle Unterstützung hinausgehen. "Es geht um die Einrichtung wirtschaftlicher, politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen, die den Industrie- und Finanzpartnern die Rentabilisierung ihrer Investitionen erleichtern." Mitsos vertrat die Ansicht, dass die ESA im Rahmen der neuen Partnerschaft und mit Unterstützung der Mitgliedstaaten eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der EU-Raumfahrtpolitik spielen werde. Gemeinschaftsprogramme der EU würden die Struktur und Kohärenz der gemeinsamen Raumfahrtstrategie stärken. Die Vertreter der Mitgliedstaaten würden innerhalb der Joint Strategic Advisory Group (JSSAG - Gemeinsame strategische Beratergruppe) zu Wort kommen, einem Forum, in dem die europäische Raumfahrtpolitik vorgeschlagen und erörtert werden soll. Das nächste Treffen des ESA-Rats findet am 14. und 15. November diesen Jahres in Edinburgh satt. Die für Raumfahrt zuständigen Minister aus den 15 Mitgliedstaaten werden daran teilnehmen. Ein Sprecher der ESA sagte, die endgültige Teilnehmerliste sei noch nicht bestätigt. Antonio Rodotà, Generaldirektor der ESA, erklärte, er betrachte das Ratstreffen als eine Möglichkeit, die Planung der künftigen Raumfahrtprogramme abzuschließen, die "eine sichtbare Identität im Weltraum [schaffen] werden, die Spitzenleistung und Unabhängigkeit bedeutet: der europäische Weg in den Weltraum". Er hob sowohl vorhandene Programme, wie GMES, Galileo und die Nutzung der internationalen Raumstation (ISS), hervor als auch künftige Pläne wie das Planetenerkundungsprogramm Aurora, das dem Ministerrat im November zur Genehmigung vorgelegt werden soll.

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