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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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EU-Projekt zur Verbesserung der Tonerzeugung, übertragung und wiedergabe

Die ersten Ergebnisse eines EU-Projekts für die Tonübertragung in hoher Qualität werden derzeit für eine Präsentation auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) vorbereitet. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die vom 25. August bis 2. September in Berlin stattfindet, stehen Un...

Die ersten Ergebnisse eines EU-Projekts für die Tonübertragung in hoher Qualität werden derzeit für eine Präsentation auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) vorbereitet. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die vom 25. August bis 2. September in Berlin stattfindet, stehen Unterhaltungselektronik sowie Kommunikations- und Informationsprodukte. Das Projekt ist unter dem Namen CARROUSO bekannt (creating, assessing and rendering in real-time of high quality audiovisual environments in MPET-4 context) und wird im Rahmen des IST-Programms (Technologie der Informationsgesellschaft) unter dem Fünften Rahmenprogramm der Europäischen Kommission finanziert. Die Arbeiten begannen am 1. Januar 2001 und sollen bis Juni 2003 abgeschlossen sein. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Umsetzung der Schlüsselkomponenten für die Aufnahme, Übertragung, Kodierung, Dekodierung und Wiedergabe von Tonsignalen. Forschungsleiter Dr. Thomas Sporer vom Fraunhofer Institut verspricht: "Surround Sound, wie man ihn aus Kinos kennt, soll ins heimische Wohnzimmer einziehen." Bisher habe man Theorien und Verfahren verfolgt, die jedoch keinen praktischen Einsatz fanden. Im Mittelpunkt des Projekts stehen insbesondere: - Spezifizierung, Entwicklung, Umsetzung und Validierung einer neuen Technologie, die es ermöglicht, ein Klangfeld, das an einem realen oder virtuellen Ort erzeugt wird, zu einem normalerweise entfernten Ort zu übertragen; - Spezifizierung, Entwicklung, Umsetzung und Validierung von neuen Modellier-, Aufnahme-, Kodierungs-, Dekodierungs- und Wiedergabetechniken für Tonsignale für die oben beschriebene Technologie;- Bau eines Real Time Demonstrators für die Technologie; - Festlegung und Überwachung des Leistungsniveaus der Technologie in perzeptiven Versuchen unter Einsatz des Demonstrators. Die Projektpartner aus der Ton-, Multimedia- und Telekommunikationsbranche aus fünf europäischen Ländern versuchen, verschiedene Einschränkungen zu überwinden, die derzeit bei handelsüblichen Mehrkanal-Tonsystemen auftreten, nämlich die Instabilität der Stereoqualität und die praktischen Beschränkungen der Tonproduktion von Zweikanal-Stereo-, Fünfkanal-Surround- bzw. herkömmlichen Tonsystemen. Im Rahmen des Projekts wird außerdem daran gearbeitet, die Tonwiedergabetechnik mit bewegten Bildern zu kombinieren. Der Sweet Spot, also der Ort, an dem die Musik am besten wahrgenommen werden kann, sei mit dieser Technologieabgeschafft, so Dr. Sporer. Egal, wo sich ein Hörer aufhalte - überall habe er den Eindruck, auf einem der besten Plätze des Konzertsaals zu sitzen. Bezüglich der Einsatzmöglichkeiten für das entwickelte CARROUSO-Tool hat das Projektkonsortium verschiedene Fachleute nach ihrer Meinung befragt. Etwa 14 verschiedene Anwendungen wurden vorgeschlagen, die von den Projektteilnehmern in drei Gruppen unterteilt wurden: Raum-, Klang- und Videotheater, Auralisation und Kommunikation. In der ersten Kategorie könnte CARROUSO verwendet werden, um eine hohe Klangqualität für die allgemeine Öffentlichkeit in Kinos oder bei der Übertragung von Kultur- und Sportveranstaltungen zu erzielen. Die Daten würden über spezielle Sendenetze übertragen, die die Originalqualität erhalten. Die zweite Anwendungsart, die Auralisation, betrifft die Bereitstellung von Ton für Simulatoren, Spiele, Lärmbeurteilungspegel und 3D-Proben. Die Technologie dürfte eine realistische Wiedergabe der audiovisuellen Umgebung mit einem Tonraumeffekt von sehr hoher Qualität bewirken. Die Benutzer wären in diesem Fall die allgemeine Öffentlichkeit, Industrieunternehmen, die Armee, Musikunternehmen und Freizeitparks. CARROUSO könnte auch zur Verbesserung der Klangnähe von entfernten Gesprächspartnern bei Telekonferenzen und Videokonferenzen eingesetzt werden. Mit 3D-Ton kann der Hörer den jeweiligen Gesprächspartner vom Hintergrundgespräch isolieren. In diesem Fall würde die Anwendung hauptsächlich für berufliche Zwecke zum Einsatz kommen. Sie könnte jedoch auch für die Heimelektronik attraktiv sein, beispielsweise bei der Internetbenutzung zum Voice Chat.