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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Verliert die GV-Industrie ihre Dynamik?

Eine Meinungsverschiedenheit zwischen der EU und den USA über genetisch veränderte (GV) Nahrungsmittel behindert weiterhin die beiderseitigen wissenschaftlichen Beziehungen. Laut Statistiken investieren Unternehmen weniger in die Forschung als noch vor fünf Jahren. Kommentato...

Eine Meinungsverschiedenheit zwischen der EU und den USA über genetisch veränderte (GV) Nahrungsmittel behindert weiterhin die beiderseitigen wissenschaftlichen Beziehungen. Laut Statistiken investieren Unternehmen weniger in die Forschung als noch vor fünf Jahren. Kommentatoren vertreten den Standpunkt, dass die Uneinigkeit über GV-Nahrungsmittel nun ihren Höhepunkt erreicht hat. Dies hat einen Rückgang an Investitionen in die Forschung, stagnierende Gewinne sowie eine strikteres Reglement bei der Kennzeichnungspflicht und den Importgesetzen zur Folge. Die EU schlug am 25. Juli eine neue Gesetzgebung vor, nach der alle Nahrungsmittel, die GVO enthalten, vom Agrarbetrieb bis zum Supermarkt zurückverfolgbar sein müssen. Mit diesem Vorschlag hat die EU sich zum ersten Mal bemüht, spezifische Vorschriften über genetisch veränderte Futtermittel einzuführen und die Gesetze zur Kennzeichnungspflicht auf alle Nahrungs- und Futtermittel auszudehnen, unabhängig davon, ob die Endprodukte genetisch veränderte DNA oder Proteine enthalten. Die USA versuchen, die europäischen Regierungen dahingehend zu beeinflussen, dass sie die vorgeschlagene Gesetzgebung ändern. Das Land geht davon aus, dass dadurch Kosten in Höhe von 4 Milliarden Dollar jährlich für die US-Unternehmen verursacht werden. Rund 70 Prozent der GV-Ernten in der Welt werden in den USA eingefahren, in denen keine Kennzeichnungspflicht für diese Nahrungsmittel besteht. Außerdem wird genetisch verändertes Getreide während des Transports häufig mit der konventionellen Ernte vermischt. Ein Sprecher der EU hat jedoch die Meinung vertreten, dass die vorgeschlagene Gesetzgebung "absolut notwendig zur Stärkung des Vertrauens der Verbraucher" und des Handels mit durch Biotechnologie hergestellten Nahrungsmittel sei. Ein weiterer Grund für das wachsende Desinteresse an GV-Nahrungsmitteln ist, dass die versprochene neue Generation von Ernten mit entsprechenden gesundheitlichen Vorteilen für die Verbraucher bisher noch nicht realisiert wurde. Die Verwirklichung dieser Vision rückte jedoch einen Schritt näher, als deutsche Wissenschaftler kürzlich erfolgreich eine "sichere" genetisch veränderte Tomate produzierten. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte dies zum Anbau von Obst und Gemüse führen, das die Gesundheit der Verbraucher kräftigt. Die neue Tomatenpflanze soll dahingehend noch sicherer als ursprünglich vorhergesehen sein, als eine Übertragung ihrer Gene auf andere Pflanzen verhindert wird. Die neue Züchtungsmethode hat außerdem zu einer höheren Konzentration des gewünschten Proteins im essbaren Gewebe geführt. Derartige bahnbrechende Ergebnisse in der Forschung sowie die Unterstützung der GV-Industrie durch die nationalen Regierungen könnten bedeuten, dass die Diskussion über das strittige Thema rund um die GV-Nahrungsmittel noch für einige Zeit anhalten wird.

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