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Inhalt archiviert am 2024-06-18
The young social brain at work: from neurobiology to innovative pharmacotherapies for autism spectrum disorders

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Studie zum Sozialverhalten bei Autismus-Spektrum-Störungen

Wissenschaftler untersuchten an Ratten, welche Gehirnbahnen und Neurotransmitter das Sozialverhalten beeinflussen, um Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) zu helfen. Die Ergebnisse könnten neue Medikamente zur Behandlung von Verhaltensstörungen befördern.

ASD, eine der schwersten psychischen Erkrankungen im Kindesalter äußert sich vor allem in sozial auffälligem Verhalten. Doch obwohl die Krankheit häufig ist (1 von 68 Kindern leidet unter einer Form von ASD), weiß man noch zu wenig über die neurobiologischen Ursachen, was bislang die Entwicklung wirksamer Medikamente gegen diese Verhaltensstörung behinderte. Das EU-finanzierte Projekt SOCIALBRAIN (The young social brain at work: From neurobiology to innovative pharmacotherapies for autism spectrum disorders) sollte daher neuronale Schaltkreise für den kindlichen Spieltrieb identifizieren, der eine Form des Sozialverhaltens und für die Entwicklung aller jungen Säugetiere enorm wichtig ist. Da dieses Verhalten bei ASD-Patienten gestört ist, wurde an einem Tiermodell für ASD untersucht, ob Medikamente, die den Spieltrieb fördern, auch sozial auffälliges Verhalten abmildern können. SOCIALBRAIN enthüllte an adoleszenten Ratten mit ASD die wichtige Rolle chemischer Botenstoffe, die das Belohnungs- und Lustzentrum im Gehirn steuern. Die gleichen Neurotransmitter, die über Essen, Sex und Drogenkonsum positive Gefühle erzeugen, vermitteln auch Freude am sozialen Miteinander. So entdeckte man Bereiche im Rattengehirn, die von diesen Neurotransmittern stimuliert werden, und chemische Signalwege, die bei sozialem Miteinander aktiv werden. Ausgelöst wurden die ASD-ähnlichen Symptome bei embryonalen Ratten durch Valproinsäure, ein Wirkstoff, der u.a. als Antiepileptikum eingesetzt wird. An Veränderungen im Gehirn, die mit diesen Verhaltensstörungen assoziiert werden, konnten Gehirnsysteme und –prozesse entdeckt werden, die sich medikamentös beeinflussen lassen, u.a. Endocannabinoidsystem, Cholesterinstoffwechsel und das Kommunikationssystem zwischen Darm, Neuronen und Mikrobiom im Gehirn. So konnten mit Medikamenten, die das Endocannabinoidsystem verändern, mehrere Verhaltensstörungen bei adoleszenten und erwachsenen ASD-Ratten korrigiert werden, was die These stützt. Das SOCIALBRAIN-Nagermodell für soziale Dysfunktion wird dazu beitragen, neurobiologische Vorgänge als Basis menschlichen Sozialverhaltens zu klären. Wirksamkeitstests bei Medikamenten, die den Wunsch nach sozialer Interaktion bei verhaltensgestörten Ratten stärken, könnten auch neue Behandlungen für ASD im Kindesalter hervorbringen.

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