Politische Kompetenzübertragung und institutionelle Kontrolle
Parlamentarischen Demokratien delegieren bekanntlich einige politische Befugnisse an Bürokraten, was zu einer Überlappung zwischen der Exekutive und der Legislative führt. Als Folge davon, Bürokraten die Möglichkeit zu geben, von legislativen Präferenzen abzuweichen, kann ein moralisches Risiko entstehen. Obwohl die parlamentarische Gesetzgebung dem entgegenwirken kann, kann dies auch zu einem weniger effizienten Einsatz der parlamentarischen Ressourcen führen. Das Projekt CPAD (A comparative perspective on parliamentary legislative activity and bureaucratic delegation) untersuchte, wie Präferenzen von Akteuren der Gesetzgebung die politische Delegation beeinflussen. Es verwendete die parlamentarischen Systeme in Frankreich, Deutschland, der Türkei und dem Vereinigten Königreich als Beispiele. Da bislang zur Untersuchung dieses Themas vor allem theoretische Forschung verwendet wurde, konzentrierte sich diese Studie auf die empirische Forschung. Ziel war es, bürokratische Politikdelegation mit der Konstruktionsweise eines Systems zu verknüpfen und Vorlieben und politische Erwägungen genau zu bestimmen. Eine eingehende qualitative Analyse von spezifischen Fälle der politischen Delegation wurde durchgeführt. Die Arbeit könnte wertvolle Einblicke in die Mechanismen der Politikdelegation insbesondere in parlamentarischen Systemen liefern.
Schlüsselbegriffe
politische Delegation, CPAD, Gesetzgeber, Bürokraten, parlamentarisch, Politik