Zebrafischmodell für Leukämie im Kindesalter
Die häufigste Art von ALL entsteht aus der genetischen Umordnung zwischen den Genen ETV6 und RUNX1, die zur Produktion eines abnormalen aber funktionellen Proteins ETV6/RUNX1 führt. Obwohl die Behandlung dieser Patienten gute Ergebnisse bringt, erleiden fast 10% 15 Jahre später einen Rückfall. Um diese Statistik zu verbessern, muss die Pathogenese des ETV6-/RUNX1-Fusionsproteins charakterisiert werden. In Hinblick auf dieses Ziel wollten die Wissenschaftler des EU-geförderten Projekts ALLRUN (Modeling TEL/AML1 childhood lymphoblastic leukemia in zebrafish) Projekt die Rolle der Transkriptionsfaktoren RUNX1 und ETV6/RUNX1 bei der Leukämogenese untersuchen. Zu diesem Zweck entwickelten sie ein Zebrabärbling-Modell und betrachteten die Zusammenarbeit zwischen RUNX1 und ETV6/RUNX1 bei Leukämie. RUNX1 ist ein wichtiger Transkriptionsfaktor der Hämatopoese, der mit vielen Arten akuter Leukämie assoziiert wird. Die Forscher bestimmten, welche RUNX1-Isoformen exprimiert werden, und identifizierten post-transnationale Modifikationen sowie die Transkriptionspartner von RUNX1, um die Palette an potentiellen therapeutischen Targets gegen Leukämie zu erweitern. Am Zebrabärbling bestimmten sie die genetischen Veränderungen und die Remodellierung, die durch RUNX1 in Gegenwart von ETV6/RUNX1 induzierte wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Transkriptionsfaktoren ETV6/RUNX1 und RUNX1 auf Chromatinebene kooperierten, um die Genexpression zu modulieren. Insgesamt lieferten die Ergebnisse der ALLRUN-Studie eine neue wichtige Rolle des normalen Allels RUNX1 bei ETV6/RUNX1-assoziierter B-Zellen-ALL. Die Kenntnisse über die genetische und epigenetische Regulation von RUNX1 könnten neue Wege für therapeutische Interventionen bei Kindern mit Leukämie eröffnen.
Schlüsselbegriffe
Zebrabärbling, akute lymphoblastische Leukämie, ETV6, RUNX1