Waldökosysteme reinigen unsere Luft
Ozon ist ein schädliches Gas, das erzeugt wird, wenn durch Sonnenlicht flüchtige organische Verbindungen (VOCs) mit Stickoxiden reagieren. Pflanzenökosysteme können Ozon in der Luft entgiften, indem es direkt in deren Blätter oder durch Ozonablagerungen im Boden aufgenommen wird. Die Fähigkeit, Ozon und andere Schadstoffe zu verkraften, ist für die Waldökosysteme unerlässlich, um dem Klimawandel und anderen Belastungen durch den Menschen standzuhalten. Um zu untersuchen, wie dieses System funktioniert, haben Wissenschaftler der Initiative EXPLO3RVOC (Ecophysiological control by Mediterranean forest ecosystems on the exchange processes of ozone and reactive volatile organic compounds with a polluted atmosphere) Informationen über die komplexen Wechselwirkungen zwischen mediterranen Wäldern und Atmosphäre gesammelt. Zunächst stellten die Wissenschaftler von EXPLO3RVOC in den Mittelmeerwäldern spezielle Feldausrüstung auf, um Veränderungen bei den Treibhausgasen in der Atmosphäre zu überwachen. An diesen Stationen hat man damit begonnen, die Langzeitdaten zu erheben, die nötig sind, um das Gleichgewicht der Treibhausgase in diesen Ökosystemen zu verstehen. Im Laufe der auf dem Gebiet durchgeführten experimentellen Forschung nutzten die Forscher außerdem technisch ausgereifte Ausrüstung, um Veränderungen der VOC-Konzentrationen in Pflanzen, Böden und Atmosphäre zu erkunden. Mittels Laborexperimenten fanden die Projektwissenschaftler heraus, dass Pflanzen über die Fähigkeit verfügen, Schadstoffe aus der Atmosphäre aufzunehmen und gleichzeitig andere chemische Stoffe zu abzugeben. EXPLO3RVOC warb außerdem einen Vollzeit-Doktoranden an, der seine Dissertation zu diesem Thema abschloss. Diese Resultate tragen zum Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen mediterranen Wäldern – sowohl deren Pflanzen als auch Böden – und Atmosphäre bei. Dadurch können wir sicherstellen, dass die Wälder die sie bedrohenden Gefahren durch den Menschen überleben werden.
Schlüsselbegriffe
Waldökosysteme, Ozon, flüchtige organische Verbindungen, EXPLO3RVOC, Böden, Atmosphäre