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Modulation of AMPA receptor properties by auxiliary subunits

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Molekulare Bestimmungsfaktoren für die Funktion von Glutamatrezeptoren

Die synaptische Plastizität ist das grundlegende Phänomen, das Lernen und Gedächtnis festigt. Es gibt neue Hinweise, die darauf hindeuten, dass an dem zugrundeliegenden regulatorischen Mechanismus der Transport durch AMPA-Typ-Glutamatrezeptoren (AMPA-type glutamate receptors, AMPARs) beinhaltet ist.

Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Mehrere geistige Erkrankungen sind mit Funktionsstörungen der ionotropen Glutamatrezeptoren, vor allem mit kalziumdurchlässigen AMPAR-Rezeptoren, in Verbindung gebracht worden, die für eine schnelle Übertragung im Zentralnervensystem bekannt sind. Die biophysikalischen Eigenschaften und die Funktion von AMPAR-Rezeptoren hängt wiederum von der Zusammensetzung der Subeinheiten und von Hilfsproteinen wie z. B. transmembranen regulatorischen AMPA-Proteinen (Transmembrane Ampa Regulatory Proteins, TARPs) ab. Diese regulieren den Transport und die Taktung der AMPAR-Rezeptoren und bestimmen die postsynaptischen Reaktionen einer bestimmten Synapse. Neue Beweise legen zudem nahe, dass TARPs die Einzelkanalleitfähigkeit steigern und die Blockierung durch intrazelluläre Polyamine von AMPAR-Rezeptoren abschwächen. Zur Entschlüsselung der Komplexität der neuronalen Wege ist es daher von herausragender Bedeutung, die AMPAR-Regulation zu skizzieren. Deshalb untersuchten die Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts MOAMAUX (Modulation of AMPA receptor properties by auxiliary subunits) wie diese beiden Proteine, die Hilfsuntereinheit Stargazin (TARP γ-2) und die Carnitin-Palmitoyltransferase 1 C (Carnitine Palmitoyltransferase 1C, CPT1C) mit AMPAR-Komplexen interagieren und deren Funktion regulieren. Zu diesem Zweck wurden wichtige Rückstände des Rezeptors durch ortsspezifische Mutagenese modifiziert und die Auswirkungen der Stargazin-Einheit auf Kanalfunktion und Leitfähigkeit hin untersucht. Darüber hinaus entdeckte das Konsortium, dass CPT1C ein neuer funktioneller Partner von AMPAR-Rezeptoren ist. Es wurde festgestellt, dass CPT1C mit einem spezifischen Cysteinrest auf Glutamat-A1-AMPAR-Rezeptoren interagiert. Weitere elektrophysiologische Aufzeichnungen bei CPT1C-Knockout-Tieren untermauerten die Bedeutung dieser Hilfsuntereinheit für den AMPAR-Transport. Insgesamt gesehen liefern die Ergebnisse des MOAMAUX-Projekts wichtige Erkenntnisse zu dem wichtigen Mechanismus, welcher der AMPAR-Oberflächenexpression zugrunde liegt. Die zukünftige Ausrichtung der Studie umfasst weitere Untersuchungen am molekularen Mechanismus, der bei der CPT1C-Modulation von AMPAR-Rezeptoren involviert ist. Hierzu zählen Chaperone-Effekte und der Palmitoylierungszustand des Rezeptors. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen zu einem wachsenden Interesse an AMPAR-Biogenese, -Verkehr und -Kanalmodulation bei. Die Übertragung dieser Ergebnisse in die klinische Praxis könnte zur Entwicklung effektiverer Behandlungen für geistige Erkrankungen führen, die auf eine AMPAR-Funktionsstörung zurückgehen.

Schlüsselbegriffe

AMPA-Typ Glutamatrezeptoren, TARP, MOAMAUX, Stargazin, CPT1C

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