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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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EUA-Bericht weist auf Rückgang von Treibhausgasemissionen in der EU hin

Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) mit dem Titel "European Community and Member States greenhouse gas emission trends 1990-99" (Trends bei den Treibhausgasemissionen der Europäischen Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten 1990-99) zeigt, dass die Treibhausgasemissi...

Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) mit dem Titel "European Community and Member States greenhouse gas emission trends 1990-99" (Trends bei den Treibhausgasemissionen der Europäischen Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten 1990-99) zeigt, dass die Treibhausgasemissionen in Europa in diesem Zeitraum insgesamt zurückgegangen sind. Die Studie, die im August diesen Jahres veröffentlicht wurde, zeigt, dass 1999 die Treibhausgasemissionen in der gesamten EU gegenüber 1998 um zwei Prozent zurückgegangen sind und um vier Prozent gegenüber 1990. Laut dem Bericht sind die Hauptgründe für den Rückgang zwischen 1998 und 1999 der kontinuierliche Übergang von Kohle zu Gas als Brennstoff für die Stromerzeugung und ein relativ milder Winter. Der Bericht stellt fest, dass die Kohlendioxidemissionen, als eine der Zahlen, in den 15 Mitgliedstaaten gegenüber 1998 um 1,4 Prozent zurückgegangen sind und gegenüber 1990 um 1,6 Prozent. Diese Reduzierungen konnten trotz eines realen Wachstums des BIP (Bruttoinlandsprodukt) um 2,5 Prozent und eines Anstiegs des Energieverbrauchs um 0,9 Prozent zwischen 1998 und 1999 in der gesamten EU erzielt werden. Diese Entkopplung von Treibhausgasemissionen von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch ist im Zeitraum 1990-1999 noch deutlicher. Während dieser Periode wuchs die Bevölkerung in der EU um 3,2 Prozent, die Treibhausgasemissionen gingen jedoch von 11,5 auf 10,7 Tonnen pro Kopf zurück. Der Bericht unterstreicht, dass Deutschland und das Vereinigte Königreich am meisten Treibhausgase ausstoßen, zusammen machen sie etwa 40 Prozent der Emissionen in der gesamten EU aus. Diese beiden Mitgliedstaaten erzielten einen Gesamtrückgang der Treibhausgasemissionen von 81 Megatonnen Kohlendioxid-Äquivalenten gegenüber 1998 und 330 Megatonnen Kohlendioxid-Äquivalenten gegenüber 1990. Die Hauptgründe hierfür waren die zunehmende Effizienz der deutschen Strom- und Heizkraftwerke und die wirtschaftliche Umstrukturierung nach der Wiedervereinigung. Die EUA zitiert auch einen kürzlich erschienenen Bericht, laut dem die Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung und die wirtschaftliche Umstrukturierung sowie die Liberalisierung des Strommarktes im VK zusammen für etwa die Hälfte der Reduzierung der Treibhausgasemissionen dieser Länder verantwortlich sind. Die EUA analysierte auch die Positionen der verschiedenen Mitgliedstaaten im Hinblick auf die Emissionsziele für Treibhausgase des Kyoto-Protokolls. Sie stellte fest, dass Deutschland, Luxemburg und das Vereinigte Königreich das Feld anführen und Frankreich, Finnland und Schweden ebenfalls positive Beiträge zu den Emissionszielen der EU leisten. Alle anderen EU-Mitgliedstaaten - Österreich, Belgien, Dänemark, Griechenland, Irland, Italien, die Niederlande, Portugal und Spanien - leisteten jedoch einen negativen Beitrag zum EG-Trend insgesamt, wobei Spanien, Irland und Portugal besonders schlechte Ergebnisse vorzuweisen haben. Die Studie untersuchte auch die verschiedenen Bereiche, denen innerhalb der EU die Treibhausgasemissionen zuzuschreiben sind. Es wird festgestellt, dass die Emissionen aufgrund des Verkehrs seit 1990 rapide angestiegen sind, hauptsächlich aufgrund der Zunahme des Straßenverkehrs in fast allen Mitgliedstaaten. Dies umfasst auch einen Anstieg der N2O-Emissionen (Distickstoffoxid) durch die verstärkte Nutzung von Katalysatoren, die zwar die Luftverschmutzung reduzieren, aber N2O als Nebenprodukt produzieren. Die zweite Hauptemissionsquelle, bei der ein bedeutender Anstieg beobachtet wurde, sind H-FKW (teilhalogenierter Fluorkohlenwasserstoff) aus industriellen Verfahren. Einige H-FKW werden als Ersatz für die ozonzerstörenden FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) verwendet, die in den neunziger Jahren nach und nach abgeschafft wurden. Der größte Rückgang wurde im Energiebereich erzielt, insbesondere bei der Strom- und Wärmeerzeugung, hauptsächlich aufgrund von Verbesserungen der Energieeffizienz und des Wechsels von Kohle zu Gas in einigen Mitgliedstaaten. Der zweitgrößte Rückgang an Treibhausgasemissionen war der Rückgang von N2O in der britischen, französischen und deutschen Chemieindustrie, der auf spezifische Maßnahmen bei der Herstellung von Adipinsäure in diesen Ländern zurückzuführen ist. Der EUA-Bericht stellt große Unterschiede zwischen den Emissionstrends in den einzelnen Mitgliedstaaten während des Zeitraums, den der Bericht umfasst, fest. Diese Unterschiede sind nicht nur auf sozioökonomische und meteorologische Faktoren zurückzuführen, sondern auch auf die Umsetzung von nationalen politischen Maßnahmen, die eine direkte oder indirekte Auswirkung auf Treibhausgase haben. Nimmt man die CO2-Emissionen als Beispiel, so zeigt der Bericht, dass einer der wichtigsten Gründe für rückläufige CO2-Emissionen in der Energieindustrie in mehreren Mitgliedstaaten, vor allem dem VK, der Wechsel von Kohle zu Gas als Brennstoff für die Wärmeerzeugung ist. Dieser Wechsel hat zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen im VK von 20 Prozent im Zeitraum 1990-1999 geführt, hauptsächlich aufgrund der Liberalisierung des britischen Strommarktes. Der Bericht fügt jedoch hinzu, dass niedrigere Strompreise für die Verbraucher, die durch die Marktliberalisierung entstanden sind, nicht gerade als Anreize für effizientere Energienutzung auf Verbraucherebene dienten. Der Bericht weist auch auf die erhöhte Nutzug der Kraft-Wärme-Kopplung in der EU hin sowie auf eine erhöhte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Dänemark mache besondere Fortschritte bei der Nutzung von Windkraft, die zwischen 1990 und 1998 um fast fünf Prozent angestiegen ist und am Ende dieses Zeitraums fast sieben Prozent der Stromerzeugung ausmachte. Die EUA hebt Finnland, Schweden und das VK als die Länder mit den niedrigsten Kohlendioxidemissionen und dem niedrigsten Treibstoffverbrauch in der EU hervor, was auf die hohen oder steigenden Benzinpreise zurückgeführt wird. Im Bericht heißt es auch, dass ökologische Steuerreformen genutzt wurden, um Anreize für eine umweltfreundlichere Energienutzung zu schaffen, insbesondere in den nordischen Ländern und Deutschland. Unter dem Kyoto-Protokoll vereinbarte die EU, ihre Treibhausgasemissionen bis 2008 bzw. 2012 um acht Prozent gegenüber 1990 zur reduzieren.

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