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Inhalt archiviert am 2022-12-21

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Projekt der Kommission verschafft Astronomen Zugang zum "digitalen Himmel"

Im November2001 lief ein von der Europäischen Kommission finanziertes Projekt an, das Astronomen Zugang zum "digitalen Himmel" verschafft, indem sie über das Internet auf riesige astronomische Datenbanken von Observatorien in aller Welt zugreifen können. Das Astrophysikalisch...

Im November2001 lief ein von der Europäischen Kommission finanziertes Projekt an, das Astronomen Zugang zum "digitalen Himmel" verschafft, indem sie über das Internet auf riesige astronomische Datenbanken von Observatorien in aller Welt zugreifen können. Das Astrophysikalische Virtuelle Observatorium (AVO) erschließt den Himmel "online", da es gestattet, die Daten sowohl boden- als auch weltraumgestützter Teleskope aus Beobachtungen über den gesamten Wellenlängenbereich - von der hochenergetischen Gammastrahlung bis hin zur Infrarot- und Radiostrahlung - nahtlos miteinander zu vereinen. Das AVO liefert den Astronomen Daten, mit denen sie bahnbrechende Beobachtungen machen können, sodass sie etwa auf Supernovae hinweisen und vor dem möglichen Aufschlag eines Asteroiden auf der Erde warnen können. Astronomen müssen seit langem mit den riesigen Datenmengen zurechtkommen, die sich in den Digitalarchiven der Observatorien in aller Welt ansammeln. Die Wachstumsrate ist eindrucksvoll: Schon stehen den Wissenschaftlern viele Hundert Terabyte Daten zur Verfügung. Mit dem AVO können Astronomen den riesigen Datenbestand analysieren. Die Europäische Kommission hat dem auf drei Jahre angelegten AVO-Projekt Mittel in Höhe von vier Millionen Euro unter der Teilmaßnahme "Verbesserung des Zugangs zu Forschungsinfrastrukturen" des Programms "Ausbau des Potenzials an Humanressourcen" des Fünften Rahmenprogramms bewilligt. Das AVO soll die Software-Werkzeuge bereitstellen, die Astronomen über das Internet den Zugriff auf Archive mit Daten unterschiedlicher Wellenlängenbereiche ermöglichen, und sie somit in die Lage versetzen, grundlegende Fragen über das Universum zu lösen. "Reale" Himmelsdurchmusterungen vergleichbaren Umfangs wären vergleichsweise nicht nur teuer, sondern würden auch viel zu lange dauern. Die Nationale Wissenschaftsstiftung in den USA finanziert ihrerseits ein Nationales Virtuelles Observatorium (NVO). Das AVO-Projektteam hat enge Verbindungen zum NVO-Team geknüpft, und jedes Team ist in den Ausschüssen des anderen vertreten. Ziel ist, auf ein wahrhaft weltumspannendes virtuelles Observatorium hinzuarbeiten. Am AVO sind sechs Partnerorganisationen unter der Federführung der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching bei München beteiligt. Dies sind die ESA, das britische ASTROGRID-Konsortium, das Centre de Données Astronomiques der Louis-Pasteur-Universität in Straßburg (Frankreich), das TERAPIX-Datenzentrum am Institut d'Astrophysique in Paris (Frankreich) und das Jodrell Bank Observatory an der Victoria-Universität in Manchester (VK). Außerdem haben die Räte der ESO und des britischen PPARC (Particle Physics and Astronomy Research Council) die Bedingungen für die Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der ESO verabschiedet. Im Vereinigten Königreich ist nun das formale Beitrittsverfahren angelaufen. Es wird erwartet, dass der Beitritt im Juli2002 vollzogen wird. Der Vorsitzende des ESO-Rates, Dr.Arno Freytag, begrüßte diese Entwicklung: "Dies ist ein wichtiger Schritt innerhalb des laufenden europäischen Integrationsprozesses, (...) von dem beide Seiten profitieren werden." Die ESO ist die wichtigste europäische Astronomie-Einrichtung. Sie betreibt zwei große Observatorien in der Atacama-Wüste in Chile. Das VK tritt nach Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Portugal, Schweden und der Schweiz als zehntes Land der ESO bei.

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