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Busquin zufolge wird EFR Forschung an B-Waffen-Schutz voran bringen

Forschungskommissar Philippe Busquin sprach am 12. Dezember auf dem ersten Treffen einer Gruppe von Wissenschaftsexperten, die gemeinsam darüber beraten sollen, wie dem Terrorismus mit biologischen und chemischen Waffen zu begegnen ist. Busquin sagte hierbei, dass der Europäis...

Forschungskommissar Philippe Busquin sprach am 12. Dezember auf dem ersten Treffen einer Gruppe von Wissenschaftsexperten, die gemeinsam darüber beraten sollen, wie dem Terrorismus mit biologischen und chemischen Waffen zu begegnen ist. Busquin sagte hierbei, dass der Europäische Forschungsraum (EFR) den besten Rahmen dafür biete, die EU-Forschung in diesem Bereich zu koordinieren. Die Expertengruppe wird gemeinsam den Kenntnisstand und die Kapazitäten in Europa hinsichtlich des Schutzes gegen biologische Waffen bewerten und Lücken aufzeigen, wo zusätzliche Forschung erforderlich ist, insbesondere indem die Forschungsaktivitäten innerhalb der Mitgliedstaaten und auf Gemeinschaftsebene besser koordiniert werden. Hierbei werden die Möglichkeiten in Betracht gezogen, die sich durch das nächste Forschungsrahmenprogramm (RP6), die Tätigkeiten der Gemeinsamen Forschungsstellen (GFS) und durch Initiativen der Mitgliedstaaten ergeben. Busquin zufolge wird der EFR von erheblichem Nutzen für die europäische Forschung zum Schutz gegen biologische Waffen sein, weil er den Informationsaustausch zwischen Forschern fördern und es Europa ermöglichen wird, in der internationalen Szene mit einer Stimme zu sprechen. "Der Mehrwert des EFR wird somit verdoppelt, denn er steigert nicht nur die Effizienz, indem er die Bündelung der Forschungsbemühungen unterstützt, sondern stärkt auch die Glaubwürdigkeit Europas gegenüber anderen Ländern und ganz besonders gegenüber den Vereinigten Staaten", erläuterte er. Er sagte, dass die Forschung am B-Waffen-Schutz eine zentrale Rolle in der Katastrophenschutz-Strategie spielen muss, die im Zuge des Europäischen Rates von Gent im Oktober entwickelt wurde; außerdem leiste die europäische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet "einen unbestreitbaren Mehrwert" in Verbindung mit Fragestellungen, die über nationale Grenzen hinausgehen. "Meiner Meinung nach liegt die Rolle der Kommission darin, als Katalysator für die Vernetzung wissenschaftlichen Fachwissens und für die europäische Koordinierung nationaler Forschungsbemühungen zum Nutzen aller zu fungieren", so Busquin weiter. Der Kommissar erläuterte ebenfalls, dass die Ereignisse vom 11. September in den USA und die anschließenden Milzbrandfälle sowie die Explosion einer Chemiefabrik in Toulouse (Frankreich) Defizite im europäischen Katastrophenschutz offenbarten. "Insbesondere bei diesen beiden Vorfällen wird nicht der wissenschaftliche und technologische Fortschritt in Frage gestellt, sondern dessen Einsatz dazu, sei er bewiesen oder vermutet, Zerstörung in großem Ausmaß herbeizuführen", erläuterte er. Auf dem letzten Treffen des Forschungsrats am 10. Dezember erzielten die Minister eine politische Einigung über das RP6 und fügten der Liste der europäischen Forschungsthemen, die unter der Priorität "Vorwegnahme aufkommender Bedürfnisse" behandelt werden sollen, den Katastrophenschutz hinzu, einschließlich des Themas Bioterrorismus. Die Entwicklung von Instrumenten zur Früherkennung und Diagnose und zur Überwachung von biologischen oder chemischen Substanzen, die in terroristischen Angriffen eingesetzt werden können, die Produktion und Verteilung von Impfstoffen sowie Studien über die potenziellen Bedrohungen der Agrar-Nahungsmittelindustrie sollen die zentralen Forschungsthemen darstellen. Auf dem Treffen wurde der Expertengruppe außerdem ein Bericht einer Arbeitsgruppe der GFS präsentiert, die sich mit Reaktionen auf biologische Anschläge befasst. Die Arbeitsgruppe meint, dass ein terroristischer Angriff mit biologischen Substanzen sowohl möglich als auch schwierig zu bekämpfen ist. Der beste Schutz gegen eine solche Bedrohung seien die Schaffung eines Präventionssystems, das auf bestehende Instrumente zurückgreift, die Einrichtung eines Netzwerks zur Reaktion auf biologische Anschläge und eine effiziente Verwaltung der Informationen über biologische Substanzen in der EU. Busquin sagte, dass die GFS auch spezifische wissenschaftliche Aspekte des Terrorismus mit biologischen und chemischen Waffen sowie dessen wirtschaftliche, soziale und psychologische Auswirkungen auf die Bürger Europas untersuchen werde. Ferner ist sie dabei, eine Datenbank über biologische und chemische Waffen in den EU-Mitgliedstaaten zu erstellen. Die Initiative der wissenschaftlichen Expertengruppe, die vom Europäischen Forschungsrat vom 30. Oktober unterstützt wurde, ist Teil der Erklärung des Europäischen Rats von Gent und der Mitteilung der Kommission über den Katastrophenschutz, die auf dem Europäischen Rat in Laeken am 14. und 15. Dezember vorgestellt werden soll. Die Gruppe besteht aus Vertretern der Forschungs- und Verteidigungsministerien der Mitgliedstaaten sowie der Europäischen Kommission. Das zweite Treffen der Gruppe ist für Februar 2002 geplant, und ein erster Zwischenbericht soll auf dem nächsten Forschungsrat am 11. März 2002 vorgestellt werden.

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