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Kommission leitet Sondierung über bessere Kinderarzneimittel ein

Die bessere Verfügbarkeit kindergerechter Arzneimittel ist das Thema eines Sondierungspapiers der Europäischen Kommission, das soeben im Internet veröffentlicht wurde Obwohl 20 Prozent der Bevölkerung der Europäischen Union Kinder sind, wurden über die Hälfte der Arzneimittel...

Die bessere Verfügbarkeit kindergerechter Arzneimittel ist das Thema eines Sondierungspapiers der Europäischen Kommission, das soeben im Internet veröffentlicht wurde Obwohl 20 Prozent der Bevölkerung der Europäischen Union Kinder sind, wurden über die Hälfte der Arzneimittel, mit denen Kinder in der EU behandelt werden, nie speziell auf Eignung für Kinder geprüft. Das neue Sondierungspapier schlägt Leitlinien zur Beseitigung des Mangels an Kinderarzneimitteln vor. Das für Unternehmen und die Informationsgesellschaft zuständige Kommissionsmitglied, Erkki Liikanen, erklärte: "Damit Kinder in ganz Europa die beste und sicherste medizinische Behandlung erfahren, muss die Gesellschaft einen guten Kompromiss zwischen Anreizen und Gesetzesvorschriften finden. Wir müssen in dieser wichtigen Frage tätig werden, wenn wir erreichen wollen, dass alte wie neue Arzneimittel mit möglichst geringen Kosten für die Gesellschaft als Ganzes an den Bedarf des kindlichen Organismus angepasst werden." Das für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige Kommissionsmitglied, David Byrne, fügte hinzu: "Unsere Kinder verdienen dieselbe Aufmerksamkeit [...] wie Erwachsene, wenn Arzneimittel von Pharmaunternehmen auf den Markt gebracht werden. Ich rufe die Wirtschaft auf, unsere Initiative zu unterstützen. Heute tun wir den ersten Schritt, damit die unbefriedigende Situation bei Kinderarzneimitteln beseitigt wird, so wie es der Rat der Gesundheitsminister im Dezember 2000 gefordert hatte." Pharmaunternehmen investieren häufig nur zögerlich in Kinderarzneimittel, da der Markt dafür relativ klein ist. Das Sondierungspapier der Kommission schlägt als mögliche Anreize für Unternehmen längere Schutzfristen für geistiges Eigentum vor, damit sich Arbeiten an innovativen Arzneimitteln lohnen, sowie ein neues Zulassungsverfahren, das geistige Eigentumsrechte einräumt, wenn ältere Arzneimittel auf neue Anwendungen in der Kinderheilkunde zugeschnitten werden. Außerdem wird eine spezifische Forschungsförderung vorgeschlagen, um die Herausforderung zu meistern, Informationen über ältere Medikamente zu erhalten, bei denen die Pharmaunternehmen nur wenige Anreize haben, sie an die Bedürfnisse von Kindern anzupassen. Das Sondierungspapier schlägt ferner vor, den Unternehmen die Durchführung pädiatrischer Studien für neue Arzneimittel vorzuschreiben, sowie die Schaffung eines EU-Facharbeitskreises bei der Europäischen Agentur für die Beurteilung von Arzneimitteln (EMEA), der vornehmlich für die Konzipierung, Bereitstellung und Nachbereitung pädiatrischer Behandlungen zuständig wäre. Außerdem wird die europaweite Vernetzung von Fachleuten für klinische Versuche vorgeschlagen, die an der Entwicklung und Anpassung von Arzneimitteln an den kindlichen Bedarf arbeiten sollen. Die Kommission sieht es für den Erfolg ihrer Vorschläge als wesentlich an, Pharmaunternehmen dazu zu ermutigen, alte und neue Arzneimittel im Hinblick auf den kindlichen Bedarf zu entwickeln, zu erproben und anzupassen. Dieser Standpunkt spiegelt die derzeit laufenden Erörterungen mit der "G10-Arzneimittelgruppe" der Kommission wider, einer hochrangigen Arbeitsgruppe über Innovation und die Bereitstellung von Arzneimitteln, die eingerichtet wurde, um Fragen wie die Förderung von Innovation und die Verbesserung der wissenschaftlichen Basis der EU, die Verbesserung der Funktion des Arzneimittelmarkts und der Informationen für Patienten zu untersuchen. Die Empfehlungen der Gruppe werden in einem Bericht zusammengefasst, der im Mai diesen Jahres dem Kommissionspräsidenten Romano Prodi vorgelegt werden soll.

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