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G10-Arzneimittelgruppe gibt Empfehlungen heraus

Die Bildung von Netzen virtueller Gesundheitsinstitute und Verbesserungen hinsichtlich des Verfahrens zur Einführung innovativer Arzneimittel auf dem Markt sind einige der Empfehlungen zur Anregung von Innovationen und zur Verbesserung der Wissenschaftsbasis der EU, die von de...

Die Bildung von Netzen virtueller Gesundheitsinstitute und Verbesserungen hinsichtlich des Verfahrens zur Einführung innovativer Arzneimittel auf dem Markt sind einige der Empfehlungen zur Anregung von Innovationen und zur Verbesserung der Wissenschaftsbasis der EU, die von der G10-Arzneimittelgruppe vorgeschlagen wurden. Die Gruppe wurde vom EU-Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft, Erkki Liikanen, und dem EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, David Byrne, gegründet. Ziel der hochrangigen Arbeitsgruppe über Innovation und die Bereitstellung von Arzneimitteln, die im März 2001 eingerichtet wurde, ist es, Möglichkeiten zum Anreiz von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der pharmazeutischen Industrie zu prüfen und zugleich hohe Standards im Bereich der Volksgesundheit sicherzustellen. Neben den EU-Kommissaren Liikanen und Byrne umfasst die Gruppe eine Reihe europäischer Gesundheits- und Industrieminister, führende Repräsentanten der pharmazeutischen Industrie und der Gesundheitsbranche sowie Patientenvertreter. Die Empfehlungen der G10-Gruppe für Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene, die am 26. Februar verabschiedet wurden, beinhalten einen Aufruf an die europäischen Institutionen zur Prüfung von Möglichkeiten zur Verbesserung des derzeitigen Genehmigungssystems, um die Einführung innovativer Arzneimittel auf dem Markt zu unterstützen. Die Gruppe fordert die Nutzung von Telematik, um die Umsetzung des ordnungspolitischen Rahmens der Gemeinschaft zu verbessern. Ferner stellt die Gruppe fest, dass eine "effektive Ausnutzung der Wissenschaftsbasis in der EU durch die verhältnismäßig schwachen Verbindungen zwischen den Forschungszentren der verschiedenen Mitgliedstaaten beeinträchtigt wird", und merkt an, dass die Bildung europäischer virtueller Gesundheitsinstitutionen, die bestehende Zentren für Grundlagenforschung und klinische Forschung in einem europäischen Spitzenforschungsnetz verbinden, zur Lösung des Problems beitragen könnte. Ferner empfiehlt die Gruppe, dass die Europäische Kommission, die Mitgliedstaaten und die Industrie "zusammenarbeiten sollten, um Strategien zu verabschieden und umzusetzen, die eine Offenlegung und öffentliches Engagement in der Forschung fördern". Sie schlägt vor, dass die Kommission und die Mitgliedstaaten die Durchführung klinischer Versuche auf europäischer Ebene koordinieren und unterstützen und eine Datenbank mit Versuchen und klinischen Forschungsergebnissen aufbauen. Ferner fordert sie die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, wirksame Anreize zur Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von Arzneimitteln für Kinder zu schaffen. Die Gruppe spricht sich außerdem für eine Unterstützung bei der Entwicklung einer biotechnologischen Strategie im Einklang mit der kürzlich von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen EU-Strategie für Biotechnologie und Biowissenschaften aus. Die Gruppe legt eine Reihe von Empfehlungen für ein besseres Funktionieren des Arzneimittelmarktes vor. Sie fordert die Kommission auf, umfassende Benchmarking-Indikatoren zu erarbeiten, welche die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Arzneimittelindustrie, die Behandlung von Krankheiten, auftretende Gefahren für die Gesundheit, die Beziehung zwischen den regulatorischen Strukturen der EU und der Mitgliedstaaten sowie die Aufnahme von Arzneimitteln abdecken. Sie empfiehlt Maßnahmen, um den zeitlichen Abstand zwischen der Erteilung einer Marktzulassung, der Preisgestaltung und Erstattungsentscheidungen zu verkürzen, einen wettbewerbsfähigen generischen Markt zu schaffen und damit verbundene Fragen zum geistigen Eigentumsrecht anzugehen, und eine Gesundheitstechnologiebewertung zu entwickeln, welche die klinische Wirksamkeit und Kosteneffizienz einschließt. Die Empfehlungen, die die Gruppe zur Verbesserung der Patienteninformation ausgegeben hat, umfassen eine Überprüfung der Gesetzgebung zur Patienteninformation und Schritte zur Förderung der Überwachung nach dem Verkauf sowie zur Finanzierung europäischer Patientengruppen. Die Empfehlungen der G10-Gruppe werden in einem Bericht dargelegt, der dem Präsidenten der Europäischen Kommission, Romano Prodi, im Mai vorgelegt werden soll.

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