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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Towards an Embodied Science of InterSubjectivity

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Embodiment und Intersubjektivität: Besseres Miteinander durch gemeinsame Erfahrung und Interaktion

Ein EU-Team befasste sich mit einem neuen Konzept, andere Menschen durch Interaktion und gemeinsame Erfahrungen besser zu verstehen. Ihre Studie zeigte die neurologischen und kulturellen Grundlagen dieser Phänomene sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen und könnte die Behandlung psychischer Krankheiten verbessern.

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Bereits früher beschäftigten sich verschiedenste Forschungsbereiche mit sozialer Kognition, ausgehend davon, dass sich die Psyche Anderer nur indirekt erfassen lässt. Nun soll erforscht werden, wie gemeinsame wechselseitige körperliche Erfahrungen (Mimik und Körpersprache) zum Wissensstand beitragen können. Das EU-finanzierte Projekt TESIS (Towards an embodied science of intersubjectivity) untersucht diese wechselseitigen intersubjektiven Phänomene mit neuen Forschungsmethoden. Schwerpunkt war die neuronale Grundlage solcher Erfahrungen und die Bedeutung für die neuronale Entwicklung von Säuglingen und Behandlung psychischer Erkrankungen bei Erwachsenen. Zudem wurden wichtige kulturelle Faktoren untersucht, etwa Kinderspielzeug, Erwachsenenbildung und Organisationsverhalten. Die Ergebnisse zeigten, dass die neuen Konzepte über Embodiment (konstanter Bezug zum eigenen Körper) und Handlungskonzepte die Debatte zu sozialer Kognition anregen, da sie die so genannte Theory of Mind hinterfragen. Die Projektarbeit legt nahe, dass vor allem Resonanz und Empathie die Verbindung zwischen dem Selbst und Anderen herstellen können. Mit entwicklungspsychologischen und neurowissenschaftlichen Methoden wurden Interaktionsmuster untersucht, insbesondere, wie Säuglinge auf sie gerichtete Absichten verstehen, aber auch neuronale Spiegelung bei Interaktionen und die Funktion von intentionalen Dingen. Weiterhin war der Einfluss kultureller Faktoren und kollektiven Handelns auf den menschlichen Geist Gegenstand der Studie. Die Ergebnisse der psychiatrischen und psychosomatischen Analysen zeigten, wie Störungen der Selbstwahrnehmung und Interaktion mit dem eigenen Körper (embodied interactions) psychische Erkrankungen wie Schizophrenie fördern, Mit deutlichem therapeutischen Erfolg kamen dabei körperbezogene Interventionen zum Einsatz. Das Projekt zeigte auch, dass Spielen die Selbstorganisation fördert, da die Umgebung körperlich wahrgenommen wird. Die Studie befasste sich mit dem Körperbezug bei ästhetischen Erfahrungen und Theaterspielen und den neurobiologischen Grundlagen solcher Erfahrungen. TESIS lieferte neue Erkenntnisse zu sozialer Kognition im Zusammenhang mit gemeinsamen kulturellen und anderen Erfahrungen und entwickelte neue Ansätze für die Behandlung psychischer Erkrankungen, die noch erweitert werden sollen.

Schlüsselbegriffe

Embodiment, Interkorporalität, Interaktion, Intersubjektivität, gemeinsame Erfahrung, soziale Kognition, Empathie, soziale kognitive Neurowissenschaften, psychische Krankheit

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