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Trade and the Great Depression in a Long Run Perspective

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Ein langfristiger Blick auf die Große Depression

Im Rahmen einer Studie wurde ein umfassender vergleichender Überblick zu den Wirtschaftskrisen von 1929 und 2008 erstellt, um Ursachen und Auswirkungen besser verstehen zu können.

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Die Lehren aus der Großen Depression sind für die politischen Entscheidungsträger von heute von Bedeutung. Dessen ungeachtet ist die Literatur zur Großen Depression vorwiegend auf die makroökonomische Politik ausgerichtet gewesen, die diese herbeigeführt hat. Ausreichende Kenntnisse zur Destabilisierung des Handelswarenmarktes während dieser Periode wurden vernachlässigt. Wenig ist über die Ursachen des Handelsrückgangs, der Bedeutung des Protektionismus und die Konsequenzen des Schutzes in der Zwischenkriegszeit bekannt. Bei TRADEDEPRESSION (Trade and the Great Depression in a long run perspective) handelte es sich um ein EU-finanziertes Projekt, das zur Erstellung einer Datenbank für die Große Depression und Weltwirtschaftskrise von 2008 führte. Ausgehend hiervon wurden die kurzfristigen Beziehungen zwischen Produktion und Beschäftigung, Handel und Handelspolitik während der Großen Depression erforscht. Bilaterale Handelsströme zwischen Ländern wurden im Hinblick auf das Handelswareniveau hin gesammelt. Dies ermöglichte die Erforschung der Auswirkungen von handelspolitischen Maßnahmen auf die Struktur der Handelsströme. Die Forscher sammelten sowohl Landes- als auch Handelswareniveauinformationen zu handelspolitischen Maßnahmen wie Zöllen. Ferner wurden Informationen zum monatlichen bilateralen Handel für einen Abgleich mit wirtschaftlichen und finanziellen Variablen zusammengetragen. Eine vorläufige Analyse legte nahe, dass die Handelspolitik weitreichendere Auswirkungen auf die Handelsströme des Vereinigten Königreichs hatte als ursprünglich angenommen worden ist. Die weitere Arbeit zielte auf eine Replizierung der Analysen für die Vereinigten Staaten und anderer Länder sowie auf die umfassende Analyse von Ländervergleichsdaten ab. Die Ausbreitung der modernen Industrie auf die globale Peripherie wurde ebenfalls untersucht. TRADEDEPRESSION zeigte, dass sich das industrielle Wachstum diesen Ursprungs während der Zwischenkriegszeit beschleunigte. Die Ursprünge des modernen industriellen Wachstums gehen allerdings bis auf das 19. Jahrhundert zurück. Die Auswirkungen politischer Maßnahmen variierten von Land zu Land je nach verfügbaren Rohstoffen erheblich. Ein demnächst veröffentlichtes Buch, das auf Landes- und Regionsstudien basiert, wird eine nähere Betrachtung dieser Thematik ermöglichen. Darüber hinaus wurden im Zuge der Studie die Auswirkungen der Großen Depression auf die innenpolitischen Maßnahmen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass längere Rezessionsphasen eine bedeutende Rolle für den Aufschwung rechtsradikaler Kräfte während der Großen Depression spielten. Die Forschungsarbeit wird bei politischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Untersuchungen hilfreich sein.

Schlüsselbegriffe

Große Depression, Wirtschaftskrisen, makroökonomische Politik, TRADEDEPRESSION, bilateraler Handel

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