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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Hubble entdeckt ersten verdampfenden extrasolaren Planeten

Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble hat ein Team bestehend aus europäischen Astronomen erstmals die Verdampfung eines Planeten beobachtet. Dieser Planet verdampft, weil er sehr nahe um seinen Zentralstern kreist. Der 1999 entdeckte extrasolare Planet HD 209458b ist einer ...

Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble hat ein Team bestehend aus europäischen Astronomen erstmals die Verdampfung eines Planeten beobachtet. Dieser Planet verdampft, weil er sehr nahe um seinen Zentralstern kreist. Der 1999 entdeckte extrasolare Planet HD 209458b ist einer von bisher einhundert entdeckten Planeten, die um andere Sterne als die Sonne kreisen und allgemein als "heiße Jupiter" bezeichnet werden. Schätzungen zufolge kreisen 15 Prozent dieser Planeten zu nahe um ihren Zentralstern. Es dauert nur 3,5 Tage, bis HD 209458b seinen nur sieben Millionen Kilometer entfernten Zentralstern einmal umkreist hat. Zum Vergleich: Jupiter, der nächste Gasgigant in unserem Sonnensystem, der die Sonne umkreist, ist 780 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Auf Grund der Nähe gehen Astronomen davon aus, dass die Wasserstoffmasse, die den Planeten umhüllt, nach und nach verdampft. "Die Atmosphäre wird erhitzt, so dass der Wasserstoff sich der Anziehungskraft des Planeten entzieht und unter dem Druck des Sternenlichts zu einem breiten Schweif hinter dem Planeten aufgefächert wird, der dem eines Kometen ähnelt", erklärt Alain Lecavelier des Etangs vom Pariser Institut für Astrophysik. Die Astronomen schätzen, dass mindestens 10.000 Tonnen Wasserstoff pro Sekunde von HD 209458b entweichen. "Uns überraschte, dass sich die Wasserstoffatmosphäre dieses Planeten über 200.000 km erstreckt", so Alfred Vidal Madjar vom französischen nationalen Forschungszentrum (CNRS), der Leiter des Teams. Dies könnte die Erklärung dafür sein, warum im Umkreis von sieben Millionen Kilometer um ihren Stern kein einziger extrasolarer Planet zu finden ist. Wissenschaftler erwarten daher, dass der Planet eines Tages verschwinden und nur einen dichten Kern hinterlassen könnte. Die Untersuchung extrasolarer Planeten wird durch das grelle Licht ihrer Zentralsterne erschwert. Daher konnte der Planet HD 209458b nur während einer dreistündigen Eklipse beobachtet werden. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) wird "heiße Jupiter" bei verschiedenen wissenschaftlichen Missionen weiter beobachten. Eine davon ist die Eddington-Mission, die 2007 beginnen soll.