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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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ESA erwägt drei Missionsszenarios für verschobenen Kometenjäger Rosetta

Wie die Europäische Weltraumorganisation (ESA) mitgeteilt hat, könnte der Satellit Rosetta immer noch auf dem Kometen Wirtanen landen, seinem ursprünglichen Ziel, bevor der erste Start im Januar abgesagt wurde. Nach der Startabsage hatten sich die an Rosetta beteiligten Wisse...

Wie die Europäische Weltraumorganisation (ESA) mitgeteilt hat, könnte der Satellit Rosetta immer noch auf dem Kometen Wirtanen landen, seinem ursprünglichen Ziel, bevor der erste Start im Januar abgesagt wurde. Nach der Startabsage hatten sich die an Rosetta beteiligten Wissenschaftler und Ingenieure daran gemacht, auf Grundlage der erwarteten wissenschaftlichen Ausbeute, der technischen Risiken und der Begrenzung der Kosten Ersatzszenarios für die Mission zu prüfen. Von den neun alternativen Plänen, mit denen sich das wissenschaftliche Arbeitsteam für Rosetta beschäftigt hat, wurden drei für weitere ausführliche Studien berücksichtigt. Zwei dieser Szenarios würden Rosetta zu einem neuen Zielkometen, Tschurjumow-Gerassimenko, führen; das dritte könnte sie sogar noch ihr ursprüngliches Ziel Wirtanen erreichen lassen. Von diesen drei Möglichkeiten würde die Wirtanen-Mission im Januar 2004 als erste starten, während die erste mögliche Tschurjumow-Gerassimenko-Mission im Februar 2004 und die zweite ein Jahr später, im Februar 2005, beginnen würde. Die Wissenschaftler der ESA besitzen bereits relativ umfangreiches Wissen über den Kometen Wirtanen, und für Tschurjumow-Gerassimenko ist eine Reihe von Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop und den Instrumenten der Europäischen Südsternwarte vorgesehen. Dies soll den Astronomen Gelegenheit geben, Landeszenarios zu entwerfen und eine Beurteilung der möglicherweise notwendigen Hardware-Veränderungen vorzunehmen. Die ursprünglich für Januar vorgesehene Rosetta-Mission wurde aufgegeben, nachdem im Dezember 2002 eine verbesserte Trägerrakete des Typs Ariane-5 kurz nach dem Start vom ESA-Raumflughafen Kourou in Französisch-Guyana explodiert war. Um weitere Absagen möglichst auszuschließen, sucht die ESA nach Alternativoptionen für die Ariane; in Frage käme beispielsweise der russische Proton-Träger. Die endgültige Entscheidung über das neue Missionsszenario für Rosetta soll der ESA-Ausschuss für das Wissenschaftsprogramm im Mai treffen.

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