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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Pottery Innovation and Transmission in East Asia: bridging expertise across continents

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Antike Töpferwaren unter dem Mikroskop

Mit speziellen Techniken wurden Gebrauch und Verwendung antiker Töpferwaren in Ostasien analysiert und Informationen über Ernährung und historische Zusammenhänge gewonnen.

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Von China und Korea über Griechenland und Syrien beherbergen viele Museen weltweit Tongefäße, die Einblick in vergangene Zivilisationen geben und über ihren Gebrauch mutmaßen lassen. Tongefäße wurden zum Kochen, zur Lagerung und auch dekorativ verwendet, und doch ist noch nicht genau geklärt, wie und warum das Töpferhandwerk vor 12.000 Jahren in Ostasien entstand. Die EU-finanzierte Projekt PONTE (Pottery innovation and transmission in east Asia: Bridging expertise across continents) untersuchte daher mit innovativen biochemischen Methoden die Verwendung keramischer Gefäße, um ihnen diese Geheimnisse zu entlocken. Man zeigte damit, wie sich das Töpferhandwerk ausbreitete und welchen Zweck es hatte. Hierfür wurden modernste Methoden der organischen Rückstandsanalyse mit Methoden der prähistorischen Archäologie in Ostasien kombinierte. Speziell untersuchte PONTE die Herausbildung dieses Handwerks, wobei sowohl klimatische als auch paläohistorische Faktoren berücksichtigt und allmähliche Veränderungen in Stil und Form der Gefäße untersucht wurden. Die Frage war, ob die frühesten Töpferwaren aus Japan in andere Gebiete Ostasiens gelangt waren, sodass auch alte Tongefäße aus China, Russland und Südkorea analysiert wurden. Analysen der Tongefäße mittels stabiler Kohlenstoff-, Stickstoff-Isotopen- und Lipidrückstandsanalysen lieferten dabei neue und überraschende Ergebnisse. So wurde etwa frühen japanischen Jomon-Gefäßen, in denen Meeresfrüchte gelagert wurden, ein höherer Spezialisierungsgrad zugeschrieben als bislang angenommen. Man untersuchte auch die früheste Verwendung von Hirse in Korea, was Aufschluss über die Verbreitung dieses Getreides in der Region gab. Weitere Analysen zeigten Unterschiede in der Ernährung zwischen China und Nordostasien (vor allem zwischen Japan und Korea). Diese und andere Erkenntnisse, die mit neuesten wissenschaftlichen Methoden gewonnen wurden, liefern eine Fülle von Informationen zum Gebrauch von Töpferwaren, deren Ausbreitung und damit direkt zur Zivilisationsgeschichte und -entwicklung. Mit den Methoden können mit Sicherheit auch in anderen Teilen der Welt historische Verläufe und Zusammenhänge besser erklärt werden.

Schlüsselbegriffe

Tonkunst, Ostasien, Ernährungsgewohnheiten, PONTE, Archäologie

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