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Ageing Migrants' Well-being: The Structuring of Local Welfare Provisions at the Intersection of Public, Private, Third Sector and the Family

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Neue Studie zur älteren Migrantenbevölkerung in Europa

In Europa nimmt die Zahl älter werdender Migranten zu. Eine EU-Initiative erforschte das rasche Altern der Migrantenbevölkerung in der Schweiz, um allgemeinere Lösungen für Versorgung und Allgemeinwohl abzuleiten.

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Der zunehmende Anteil älterer Migranten ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, wobei auch deutlich wird, dass einige von ihnen mit Eintritt ins Rentenalter in ihrer neuen Heimat bleiben, andere hingegen in ihr Herkunftsland zurückkehren. Das EU-finanzierte Projekt AGEWELL (Ageing migrants’ well-being: The structuring of local welfare provisions at the intersection of public, private, third sector and the family) untersuchte die ältere Migrantenbevölkerung in der Schweiz sowie örtliche Systeme für soziale Absicherung und Pflege. Schwerpunkte waren die institutionelle Herangehensweise im Zusammenhang mit älteren Migranten, soziale Absicherung und Vergleiche mit älteren, in der Schweiz lebenden Deutschen und Italienern. Mit deutschen und italienischen Migranten über 63 Jahren und einer Fokusgruppe in den Kantonen Basel, Genf und Tessin wurden 57 Interviews durchgeführt. Weiterhin wurden 33 Vertreter von Einrichtungen befragt, die ältere Menschen, u.a. auch Migranten, pflegen und versorgen, insbesondere mehrere staatliche und private Pflegedienste sowie informelle Leistungserbringer (Familienangehörige). Unter anderem zeigte sich dabei, dass ältere Migranten diese Institutionen kaum selbst aufsuchen, sondern eher von ihren erwachsenen, gut integrierten Kindern dazu bewogen werden, die die französische oder deutsche Sprache sprechen. Diese Gruppe wird von Vertretern örtlicher Institutionen in den drei Kantonen als sehr heterogen beschrieben. Seitens der Institutionen war keine Marginalisierung dieser Bevölkerungsgruppe oder Unterscheidung zur schweizerischen Bevölkerung festzustellen. Ein weiteres Ergebnis ist, dass nur wenige Wohlfahrtsdienste speziell auf ältere Migranten ausgerichtet sind, sodass hier Migrantenverbände einspringen. Für individuell zugeschnittene staatliche Leistungen sind vor allem die zeitliche Verfügbarkeit der Dienste und Charakteristiken der Empfänger maßgeblich. Eine Lösung wäre, die Pflegepolitik zu formalisieren, kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen und den Austausch zwischen Forschern und politischen Entscheidungsträgern für die Entwicklung spezialisierter Dienstleistungen zu fördern. Analysen zur Heterogenität bei deutschen und italienischen Migranten zeigen, dass für Sozialisierung und Informationsaustausch Verbände mit ethnischem Profil unerlässlich sind. Für beide Gruppen wurde deutlich, dass die Pflege älterer Menschen durch Familienangehörige Grenzen hat, sodass gegebenenfalls formelle häusliche Pflege in Frage kommt. AGEWELL lieferte neue Daten zur lokalen Wohlfahrtspolitik, um die Lebensqualität älterer Migranten zu fördern.

Schlüsselbegriffe

Ältere Migranten, Wohlbefinden, AGEWELL, lokale Wohlfahrtspolitik

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